Haarknötchenkrankheit Trichorrhexis nodosa

Trichorrhexis nodosa – wenn Haare stumpf und brüchig aussehen

Sind Ihre Haare stumpf und brüchig oder wirken sie schuppig? Das könnte an der Haarknötchenkrankheit Trichorrhexis nodosa liegen. Die Erkrankung kann erblich bedingt, aber auch durch verschiedene Pflegefehler entstehen. Schreitet die Erkrankung weiter fort, brechen die Haare ab und fallen aus. Betroffene fragen sich, wie man der Krankheit vorbeugen kann. Wie sieht eine erfolgreiche Behandlung aus? Welche Methoden erzielen eine positive Wirkung?

Was ist Trichorrhexis nodosa?

Trichorrhexis nodosa ist eine Erkrankung des Haarschafts, die sich durch eine Schädigung der Struktur des Schafts bemerkbar macht. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes wird sie auch als Haarknötchenkrankheit bezeichnet.

Die Haarstrukturschädigung kann sich mehr oder weniger stark ausprägen. Sie kann bei Menschen mit den verschiedensten Haartypen auftreten. Menschen mit dunklem und mit hellem Haar können gleichermaßen betroffen sein. Da die Strukturschädigung bei Menschen mit dunklem Haar stärker auffällt, suchen diese Menschen zumeist früher als blonde Menschen einen Arzt auf. 

Bei der Erkrankung wächst das Haar instabil aus dem Haarschaft und spaltet sich. Auf jenem können weiß gefärbte Knötchen auftreten. Hierbei handelt es sich um Bruchstellen, an denen das Haar brechen kann.

Wie macht sich die Erkrankung bemerkbar?

Frau hält ihre brüchigen Haare in der Hand

Da die Symptome vielfältig sind, ist die Krankheit nicht immer einfach erkennbar. Im Anfangsstadium sind die Haarspitzen gespalten. Sie wirken auf einer Länge von ungefähr einem Zentimeter pinselartig. Die geschädigten Strukturen können weißlich verfärbt sein. Am Haarschaft können sich sichtbare weiße oder graue Knötchen bilden. An diesen Stellen können die Haare brechen, vor allem beim Kämmen.

Schreitet die Haarstrukturschädigung weiter fort, verlieren die Haare ihren Glanz. Sie wirken schuppig und ungepflegt. Sie sind rau und lassen sich aufgrund der Strukturschädigung schlecht kämmen und frisieren. 

Die Haarknötchenkrankheit kann angeboren oder erworben sein. Ist sie angeboren, können auch Wimpern, Augenbrauen und Körperhaare die typischen Schädigungen aufweisen. 

Welche Ursachen lösen die Symptome aus?

Biotinhaltige Nahrungsmittel auf weißem Untergrund

Die Gründe für die Haarerkrankung können angeboren oder erworben sein. Eine angeborene Schädigung der Haarstruktur ist selten. Voraussetzungen dafür sind ein Biotinidasemangel und eine Argininbernsteinsäurekrankheit.

Bei einem Biotinidasemangel handelt es sich um eine angeborene Störung des Biotinstoffwechsels. Biotin ist ein wichtiges Vitamin für gesundes Haar. Wird der Mangel nicht behandelt, können Haarverlust, Hautausschläge, Hörschädigungen, Muskelkrämpfe und Atemprobleme auftreten.

Eine Argininbernsteinsäurekrankheit ist ein Mangel eines Enzyms für den Harnstoffzyklus. Die Krankheit kann schon bald nach der Geburt auftreten. Sie zeigt sich mit Schläfrigkeit und häufigem Erbrechen. Wird sie nicht behandelt, führt sie zum Tode.

Die erblich bedingte Haarknötchenkrankheit wird durch einen Gendefekt verursacht. Die Schädigung der Haarstruktur zeigt sich oft schon im Kleinkindalter. 

Deutlich häufiger kommen die folgenden Ursachen in Frage:

  • ungesunde und einseitige Ernährung
  • falsche Pflege durch zu heißes Föhnen und aggressive Pflegemittel
  • häufiges Haarefärben mit aggressiven Inhaltsstoffen der Produkte
  • Verwenden von Glätteisen oder Lockenstäben
  • straffes Zurückbinden der Haare mit Haargummis

Trichorrhexis nodosa kann auch durch eine fieberhafte Infektionskrankheit oder eine Schädigung des Immunsystems verursacht werden. Ist das Immunsystem geschwächt, kann die Haarstruktur darunter leiden.

Kann die Erkrankung zu Haarausfall führen?

Bemerken Sie Anzeichen einer Haarstrukturschädigung, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Unbehandelt kann die Erkrankung zu Haarverlust führen. Die Haare können durch Frisieren geschädigt werden und abbrechen.

Sind bereits die Haarfollikel geschädigt, kann es zu einem diffusen oder kreisrunden Haarschwund kommen. Schreitet das Problem weiter fort, können sich an den kahlen Stellen Narben bilden. Dort wachsen dann keine Haare mehr nach.

Wie lässt sich die Haarkrankheit behandeln?

Zwei Haarmasken und ein Kamm auf blauem Untergrund

Ist die Trichorrhexis nodosa erblich bedingt, ist keine ursächliche Behandlung möglich. Mit verschiedenen Medikamenten können jedoch die Grunderkrankungen Biotinidasemangel und Argininbernsteinsäurekrankheit behandelt werden.

Wurde die Haarknötchenkrankheit erworben, wird Sie der Hautarzt in einem Anamnesegespräch zu Ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie zu Ihrer Haarpflege befragen. 

Für die Behandlung gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Umstellung der Ernährung
  • Veränderung der Pflege
  • zusätzliche Gabe von haarwuchsfördernden Nährstoffen und Vitaminen
  • Haarkuren und pflanzliche Pflegeprodukte

Damit die Haare wieder gesund nachwachsen können, sollten sie möglichst kurz abgeschnitten werden. Die geschädigten Stellen werden weggeschnitten. Verzichten Sie künftig auf aggressive Pflege und ernähren Sie sich gesund, können die Haare wieder wachsen.

Umstellung der Ernährung

Die Umstellung der Ernährung kann ein wichtiger Schritt zur Behandlung der Haarknötchenkrankheit sein. Sie sollten auf Süßigkeiten, ungesunde tierische Fette und auf Fastfood verzichten. Ihre Ernährung sollte reich an Obst und Gemüse sein.

Sie sollten auch Fisch, Milchprodukte und Eier essen. So werden die Haare mit lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Wichtig für die Haare sind Vitamine des B-Komplexes, Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems, Vitamin E zur Verlangsamung des Alterungsprozesses sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink und Selen.

Veränderung der Pflegegewohnheiten

Bei Trichorrhexis nodosa sollten Sie Ihren Haaren eine Verschnaufpause gönnen und auf Föhnen, aufwendiges Styling, Glätteisen und Lockenstab verzichten. Sie sollten auch keine Dauerwelle tragen und die Haare nicht färben, tönen oder blondieren. Zur Pflege eignen sich milde Shampoos auf natürlicher Basis. Vitaminshampoos können zur Verbesserung der Haarstruktur beitragen.

Nahrungsergänzungsmittel mit haarwuchsfördernden Stoffen

Können Sie mit Ihrer Ernährung nicht genügend Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen oder ist Ihr Immunsystem geschwächt, können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Am besten eignen sich Produkte mit einem Wirkstoffkomplex aus verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen. Zusätzlich können verschiedene essenzielle Aminosäuren in den Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sein.

Haarkuren zur Verbesserung der Haarstruktur

Mit Haarkuren auf pflanzlicher Basis lässt sich die Haarstruktur verbessern. Pflanzliche Öle wie Oliven- oder Weizenkeimöl können Sie etwa eine Stunde vor dem Waschen in Haare und Kopfhaut einmassieren. Die Haare werden dadurch wieder geschmeidiger.

Eine Haarkur können Sie aus Kieselerde, Olivenöl, Thymian und Eigelb selbst herstellen. Das Gemisch wenden Sie einmal wöchentlich an. Sie sollte mindestens eine Stunde vor dem Haarewaschen aufgetragen werden.

Fazit: Schädigung der Haarstruktur wird durch falsche Pflege verursacht

Die Haarknötchenkrankheit ist eine häufig auftretende Schädigung des Haarschaftes. Am jenem zeigen sich weißliche Knötchen, an denen die Haare brechen können. Die Haarspitzen sehen pinselartig aus.

Die Trichorrhexis nodosa kann unbehandelt zum Haarverlust führen. Sie sollten daher einen Spezialisten konsultieren. Ist die Krankheit erblich bedingt, zeigt sie sich schon im Kindesalter.

Voraussetzungen dafür sind andere erbliche Erkrankungen. Häufig wird Trichorrhexis nodosa durch ungesunde Ernährung, falsche Pflege, häufiges Färben und intensives Styling verursacht. Die erste Maßnahme ist der Gang zum Friseur. Die geschädigten Haare werden abgeschnitten und können wieder gesund nachwachsen.

Sie sollten auch auf eine gesunde Ernährung achten und auf Färben und Styling verzichten. Für die Pflege verwenden Sie natürliches Shampoo und pflanzliche Öle als Haarkur.