Mann leidet unter folliculitis decalvans

Folliculitis decalvans: Welche Therapie hilft?

Die Hauterkrankung Folliculitis decalvans ist relativ selten, verläuft allerdings chronisch. Wer hiervon betroffen ist, verliert über kurz oder lang einen großen Teil des Haupthaars. Eine Behandlung kann helfen, wenn die Symptome frühzeitig erkannt und diagnostiziert werden. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Folliculitis decalvans Therapie ankommt und welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten.

Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel


Definition und Therapiemöglichkeiten
Wie wird die Diagnose gefällt?
Behandlungsmöglichkeiten
Therapie nicht möglich – und nun?
Die Haartransplantation als Lösung
Umfassende Beratung im Vorfeld ist wichtig
Das dürfen Sie von der Haarimplantation erwarten
Therapie – nicht immer erfolgreich

Was ist überhaupt Folliculitis decalvans und ist eine Therapie möglich?

Mann hat folliculitis decalvans am Haaransatz

Es handelt sich hierbei um eine Hauterkrankung, bei welcher sich die Haarbälge entzünden. Diese kommt relativ selten vor, verläuft meistens beim Auftreten chronisch. Durch die Entzündung kommt es zu einem Verlust der Haare. An deren Stelle bildet sich ein Narbengewebe, weswegen die Krankheit auch zur Kategorie der vernarbenden Alopezien gehört.

Bei der Folliculitis decalvans eine Therapie zu veranschlagen ist durchaus möglich. Allerdings muss hierfür erst einmal die richtige Diagnose getroffen werden. Wie diese aussehen kann, erläutern wir im folgenden Abschnitt.

Wie wird die Diagnose gefällt?

Für eine grundlegende Bestimmung muss zunächst einmal die Kopfhaut oder die anderen betroffenen Areale vom Arzt begutachtet werden. Liegt der Verdacht nahe, wird ein Abstrich von der betroffenen Stelle entnommen und eine Kultur angesetzt. Anhand dieser Abstriche und der damit möglichen Untersuchungen lässt sich die Erkrankung sehr gut und genau eingrenzen, sodass mit der passenden Behandlung begonnen werden kann.

In der Regel muss immer erst eine genaue Abklärung des Krankheitsbildes erfolgen, ehe eine Behandlung begonnen werden kann. Verantwortlich für die Krankheit ist – so die Vermutung der aktuellen Forschung – das Bakterium Staphylococcus aureus, welches die Haarbälge und die gesamte Kopfhaut befällt.

Behandlungsmöglichkeiten

Das Ziel der Therapie ist es, den Befall mit Staphylococcus aureus zu vermindern und somit die Auswirkungen der Erkrankung zu minimieren. Dabei wird in der Regel eine antientzündliche und zugleich eine antibiotische Anwendung empfohlen, welche nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zur Anwendung kommt. Allerdings ist das Bakterium äußerst hartnäckig, sodass die Behandlung häufig über einen langen Zeitraum durchgeführt werden muss.

Nach dem Ende kann es zu einem Rückfall kommen, sodass die Krankheit erneut ausbrechen kann. Aus diesem Grund sollte die Therapie immer bis zum Ende durchgehalten werden, um ein Abklingen der Erkrankung überhaupt zu ermöglichen.

Folliculitis decalvans: Therapie nicht möglich – und nun?

Das klingt erst einmal plakativ, entspricht allerdings in Teilen der Wahrheit. Denn die Krankheit kann zwar bekämpft und therapiert werden, die Spuren und Folgen der Erkrankung bleiben allerdings erhalten. Da die Entzündung der Haarbälge nicht nur einen Ausfall der Haare, sondern auch eine Zerstörung der Haarwurzeln mit sich bringt, wachsen die betroffenen Haare nicht einfach wieder nach.

Da es zudem in der Regel Zeit in Anspruch nimmt, ehe die Diagnose gestellt und die Behandlung abgeschlossen ist, kann ein großer Teil der Haare in diesem Verlauf bereits ausgefallen sein. Das bedeutet für die meisten Menschen, dass die bisher vorhandene Haarpracht verloren ist und nicht wieder nachwachsen wird. Ein Problem für viele von uns, da unsere Haare durchaus einen Teil unserer Persönlichkeit ausmachen.

Die Haartransplantation als Lösung

Zwei Haar-Experten nehmen eine Haartransplantation vor

In diesen Fällen kann eine Eigenhaarverpflanzung der einzige Weg sein, das gewohnte und gewünschte Haarbild wiederherzustellen. Dabei ist allerdings wichtig, dass zunächst einmal die Folliculitis decalvans Therapie vollständig abgeschlossen wurde.

Denn ist diese Krankheit noch aktiv, würde diese die transplantierten Haare und Haarbälge ebenfalls befallen und den Effekt der Transplantation zunichtemachen. Erst dann, wenn die Krankheit vollständig ausgeheilt ist, kann man sich über eine Haarimplantation Gedanken machen.

Umfassende Beratung im Vorfeld ist wichtig

Eine Eigenhaarverpflanzung ist ein wichtiger Eingriff, welcher erhebliche Auswirkungen auf die eigene Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein haben kann. Aus diesem Grund sollte ein solcher Eingriff umfassend vorbereitet und von Experten durchgeführt werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist immer eine umfassende Beratung im Vorfeld der Haarimplantation, bei welcher nicht nur die Gründe des Haarausfalls, sondern auch die Möglichkeiten und Optionen klar erklärt werden.

Im Rahmen des Vorgesprächs und der Anamnese kann der Spezialist genau festlegen, in welchem Maße die Haarimplantation erfolgen muss und welche Areale abgedeckt werden müssen. Der Umfang und die Dauer der Verpflanzung hängen unter anderem von der Anzahl der Haare ab, welche transplantiert werden müssen.

Je früher Folliculitis decalvans erkannt und therapiert wird, desto geringer ist häufig der Aufwand bei der Transplantation. Bei einer zu späten Behandlung kann es durchaus erheblich aufwändiger werden, wenn das Haupthaar bereits stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Das dürfen Sie von der Haarimplantation erwarten

Bei einer FUE Haartransplantation werden Haare und Haarwurzeln aus Regionen des Kopfes entnommen, in denen noch eine ausreichende Anzahl an Haaren vorhanden ist. Dabei achten die Behandler darauf, dass die Entnahmestelle nicht zu stark ausgedünnt wird, sondern die Entnahme möglichst spurlos möglich ist.

Diese Haarwurzeln werden bei der Transplantation an die vorher genau definierten Stellen der Kopfhaut verpflanzt und dort vom Körper wieder mit Nährstoffen versorgt. Im Laufe der Zeit wachsen die Wurzeln somit vollkommen fest an und beginnen wieder neue Haare zu produzieren. Es dauert eine ganze Weile, ehe dieser Prozess abgeschlossen ist. In der Regel geht man davon aus, dass nach einem Zeitraum von rund 12 Monaten alle Spuren der Haarimplantation verschwunden sind und Sie Ihr neues Haar wieder vollständig und ohne Probleme belasten können.

Die Heilung kann durchaus schneller verlaufen, länger dauert der gesamte Prozess allerdings nur in den seltensten Fällen. Durch die Auswahl einer passenden Frisur können die Spuren der Transplantation sogar deutlich früher unsichtbar gemacht werden.

Bei Folliculitis decalvans ist eine Therapie nicht immer erfolgreich

Folliculitis decalvans ist eine selten auftretende Erkrankung, welche allerdings deutlich sichtbare Auswirkungen mit sich bringt. Die Entzündung der Haarbälge sorgt für einen starken Haarausfall und somit für eine sichtbare Veränderung des Erscheinungsbildes. Ist die Erkrankung erst einmal diagnostiziert, kann die verantwortliche Bakterie durch verschiedene Therapien gezielt bekämpft werden.

Es ist wichtig diese Therapie bis zum Ende durchzuführen, um Rückfälle zu vermeiden.
Allerdings wachsen die Haare oft nach der erfolgten Behandlung nicht nach, da die Stellen vernarben und somit die Haarwurzeln irreparabel beschädigt sind. In den meisten Fällen kann hier eine Eigenhaarverpflanzung helfen, bei welcher Haare an die betroffenen Stellen transplantiert werden.

Voraussetzung ist jedoch, dass die Haarwurzeln noch intakt sind. Es dauert zwar eine Zeit lang, bis eine solche Transplantation vollständig abgeheilt ist und die neuen Haare sicher angewachsen sind, danach kann sich der Patient aber über ein volles und gesundes Haar freuen, welches wie gewohnt behandelt und frisiert werden kann.

Nach der Therapie von Folliculitis decalvans kann also durchaus wieder ein normales und entspanntes Leben mit einer gesund aussehenden und gesunden Frisur gelebt werden. Wichtig ist in jedem Fall sich an eine Fachklinik mit viel Erfahrung zu wenden. Dies steigert die Chancen auf ein ideales Ergebnis.