Haartransplantation im Islam

Haartransplantation im Islam

Haarausfall ist für jeden Mann und teilweise auch für viele Frauen ein Thema. Eine ablehnende Haltung gegenüber Haarimplantationen hat derweil nicht nur Gründe der Ästhetik oder der Angst, sondern weist zweitweise einen religiösen Charakter auf. So ist eine Haartransplantation im Islam für viele Gläubige eine fragwürdige Sache. Dass diese Frage nicht einfach zu beantworten ist, zeigt das komplexe Rechtssystem des Islams und die zahlreichen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der islamischen Gemeinschaft. Daher maßt sich die Bio Hair Clinic aus Respekt vor den Gläubigen und deren Gelehrten kein Rechtsurteil an und möchte lediglich einen groben Einblick in diese Thematik geben.

Haartransplantation im Islam bleibt eine Meinungsverschiedenheit

Gebote und Verbote, die die Körperhaare von Männern und Frauen betreffen, sind im Islam zahlreich. Grob kann man die islamischen Richtlinien zweierlei unterteilen: Pflichten und wünschenswerte Handlungen. So ist beispielsweise bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der Muslime die Kopfbedeckung für Frauen als Pflicht ansieht. Für Männer gilt es unterdessen als wünschenswert sich den Schnurrbart zu kürzen. Beispiele gibt es viele und würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Uneinig sind sich die Muslime jedoch, ob eine Haartransplantation im Islam nun erlaubt oder verboten sei – Hier sprechen viele Gelehrte vom sogenannten Ikhtilaf (Meinungsverschiedenheit), der im islamischen Fiqh (islamische Jurisprudenz) eine legitime Daseinsberechtigung hat.

Derweil sind sich die Muslime nicht über eindeutige Rechtssprüche uneins. Beispielsweise herrscht für die Muslime kein Ikthilaf, wenn es um den Verzehr von Schweinefleisch geht, oder ob das fünfmalige Gebet einen verpflichtenden Charakter hat.

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Eine Haartransplantation im Islam ist ein Fall für die islamische Rechtsableitung

Um bei dieser theologischen Debatte auf eine Antwort zu stoßen und herauszufinden, ob eine Haarverpflanzung im Islam keinen Widerspruch zum Glauben darstellt, bedarf es einer Rechtsableitung, die sich größtenteils auf den Koran und die Sunnah (Aussprüche, Handlungen und Schweigen des Propheten Mohammed) stützt. Darüber hinaus bedienen sich die islamischen Gelehrten weiterer Quellen, die zu einer solchen Rechtsableitung notwendig sind. Doch hierbei ist nicht nur theologisches Fachwissen gefragt, sondern auch fundiertes Fachwissen über den exakten Ablauf einer Haarverpflanzung. Daher werden im Folgenden die einzelnen Schritte einer Haarimplantation dargestellt:

(1) Die Haarfollikel stammen immer von der Person selbst. Haarchirurgen verpflanzen unter keinen Umständen Haare fremder Menschen, denn der Körper stößt sie wie ein transplantiertes Organ ab.

(2) Bei der FUE-Methode muss der Entnahmebereich rasiert werden – meistens wird der ganze Kopf geschoren. Anschließend entnimmt der Haarchirurg mit einem feinen Bohrer und einer Pinzette einzelne Haargruppen direkt aus der Kopfhaut.

(3) Anschließend erfolgt die Präparation der Haarfollikel (auch Grafts genannt). Hierzu kommt ein Mikroskop zum Einsatz. Die einzelnen Grafts werden auf Verletzungen untersucht und gegebenenfalls weiter voneinander getrennt.

(4) Zuletzt muss der Chirurg nur noch die Grafts in den Empfängerbereich einsetzen. Mit Bohrer oder Laser sorgt er zunächst für feine Löcher in der Haut. In diese setzt er anschließend mit einer Pinzette einzelne Grafts ein. Dabei muss er darauf achten, die Härchen in die Wachstumsrichtung einzusetzen.

(5) Jetzt müssen die Grafts nur noch anwachsen, darum kümmert sich der Körper selbst.

Eine Haartransplantation im Islam ist nach einigen Gelehrten erlaubt

Es existieren theologische Rechtsmeinungen, die eine Haarimplantation im Islam erlauben. Beispielsweise wird begründet, dass eine Haarverpflanzung nicht den Charakter einer herkömmlichen Schönheitsoperation aufweist, die in der islamischen Gemeinschaft eher kritisch betrachtet wird. Dass eine Haarimplantation nicht mit einer Schönheitsoperation zu vergleichen sei, begründe sich (laut einigen Gelehrtenmeinungen) daher, dass etwas bereits Bestehendes zurückgebracht werde und nicht operativ geschaffen oder korrigiert werden müsse. Die erlaubte Haartransplantation im Islam stütze sich ebenfalls auf eine Prophetenüberlieferung (Hadith), in der es heißt, dass ein kahlköpfiger Mann ein Bittgebet für eine volle Haarpracht sprach und erhört worden sei. Die Interpretation der Haarverpflanzungsbefürworter bezüglich dieser Überlieferung lautet daher, dass eine Haartransplantation im Islam erlaubt sei.

Eine Haartransplantation im Islam ist nach anderen Gelehrten verboten

Die andere Seite sieht dies gewiss anders. Eine Eigenhaarverpflanzung wird als kosmetischer Eingriff verstanden, der für viele Gelehrte nicht erlaubt sei. Solche operativen Eingriffe seien nur bei der Unfallchirurgie erlaubt und finden aus rein ästhetischen Gründen eine Legitimierung. Dieser Rechtsspruch hat viele Gründe und auch Befürworter in der islamischen Welt. Was nun?

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Sie entscheiden, wie Sie zu einer Haartransplantation im Islam stehen

Es hat sich, wie eingangs erwähnt, gezeigt, dass eine solche Frage nicht einfach und absolut zu klären ist. Sicherlich richtet sich dieser Artikel an all jene Gläubige, die den Islam als wesentlichen Bestandteil und Wegweiser ihres Lebens auserkoren haben. Für jeden anderen stellt sich diese Frage derweil nicht. Dennoch sei jedem Muslim oder jeder Muslima geraten sich an die Anlaufstelle seines oder ihres Vertrauens zu wenden, um diese islamrechtliche Debatte zu führen.

Aus bereits erwähnten Gründen hütet sich die Bio Hair Clinic hier ein Urteil über Richtig und Falsch zu bilden, rät jedem Gläubigen sich an vertrauenswürdige Personen zu wenden und heißt all jene willkommen, die sich einer Haartransplantation in Istanbul unterziehen wollen.