Weshalb entsteht Haarausfall im Nackenbereich?
Haarverlust kann sich in sehr unterschiedlichen Formen äußern, stellt für die Betroffenen jedoch immer eine große psychische Belastung dar.
Obwohl die Bildung von Geheimratsecken in der Öffentlichkeit als typisches Merkmal für Haarschwund gilt, kann Haarausfall auch im Nackenbereich auftreten.
Im Folgenden erfahren Sie, wodurch der Verlust der Haare in diesem Bereich ausgelöst wird und, wie dieser behandelt werden kann.
Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel
➨ Weshalb entsteht Haarverlust im Nackenbereich?
➨ Alopecia Areata: Der Ophiasis-Typ
➨ Gibt es weitere Ursachen für Haarverlust im Nackenbereich?
➨ Kann der Haarverlust behandelt werden?
➨ Kann eine Eigenhaarverpflanzung helfen?
➨ Fazit: Eine Haarverpflanzung hilft nicht immer bei Haarausfall im Nackenbereich
Weshalb entsteht Haarverlust im Nackenbereich?
Wenn bei Ihnen die Haare im Bereich des Nackens ausfallen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie unter der sogenannten Alopecia Areata leiden. Diese Form des Haarschwunds ist auch als kreisrunder Haarausfall bekannt.
Typisch für diese Art ist, dass die Haare nur an einer oder mehreren, kreisrunden Stellen ausfallen und sich nicht das gesamte Kopfhaar gleichmäßig lichtet. Diese Kahlstellen sind dabei durch eine scharfe Kante begrenzt und meist auffallend rund.
Ist der Haarausfall im Nackenbereich und entlang der Schläfen über die Ohren hin aus zu beobachten, wird vom sogenannten Ophiasis-Typ gesprochen.
Wodurch wird Alopecia Areata verursacht?
Kreisrunder Haarverlust ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung. Dennoch ist die genaue Ursache für die Erkrankung bis heute nicht vollständig bekannt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass dem Verlust der Haare eine Autoimmunerkrankung zugrunde liegt.
Diese bewirkt, dass sich die Immunzellen in Ihrem Körper irrtümlicherweise gegen eigene Körperzellen wenden und diese bekämpfen. Hiervon sind auch die Haarfollikel betroffen. Werden diese angegriffen und beschädigt, entzünden sie sich.
Diese Entzündung löst letztendlich aus, dass auch die Haarwurzeln in Mitleidenschaft gezogen werden und die Haare ausfallen. Stress oder stark belastende Erlebnisse, werden häufig zum Auslöser für Haarausfall im Nackenbereich.
Häufig tritt nach der Bildung der kreisrunden Kahlstellen eine Spontangenesung auf. Die Haare wachsen dann nach einiger Zeit ganz von selbst wieder nach.
Wer ist von Haarausfall im Nacken betroffen?
Sowohl Frauen als auch Männer können von dieser Form des Haarausfalls gleichermaßen betroffen sein. Es ist allerdings zu erwähnen, dass der Verlust der Haare häufig im zweiten oder dritten Lebensjahrzehnt auftritt.
Die Alopecia Areata kann sich allerdings auch bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter bemerkbar machen. Dass die Erkrankung hingegen erst in höherem Alter auftritt, ist äußerst selten. Interessant ist zudem, dass eine Häufung innerhalb von Familien zu beobachten ist.
Aus diesem Grund wird davon ausgegangen, dass dem Haarausfall im Nackenbereich ebenfalls eine erbliche Veranlagung zugrunde liegt.
Alopecia Areata: Der Ophiasis-Typ
Treten schlangenförmige Stellen im Bereich des Nackens auf, handelt es sich um eine ganz spezielle Form des kreisrunden Haarschwunds. Während Alopecia Totalis, also das vollständige Ausfallen aller Kopfhaare, nur äußerst selten auftritt, kommt der Ophiasis-Typ etwas häufiger vor.
Typisch ist für diesen der Haarausfall im Nackenbereich, aber auch das Ausfallen der Haare im Bereich der Schläfen und über den Ohren. In vielen Fällen bildet sich ein Haarkranz, der eine Breite von mehreren Zentimetern aufweisen kann.
Gibt es weitere Ursachen für Haarverlust im Nackenbereich?
Doch nicht immer ist die Ursache für Haarschwund im Nackenbereich die Alopecia Areata. Denkbar ist auch, dass der Verlust der Haare durch eine Überbeanspruchung ausgelöst wird. In diesem Fall handelt es sich um mechanischen Haarschwund.
Dieser entsteht, wenn äußere Faktoren auf die Haare einwirken und hierdurch die Haarfollikel und letztendlich auch die Haarwurzeln beschädigt werden.
Wenn Sie demnach häufig strenge Frisuren tragen, sich häufig die Haare glätten oder föhnen oder die Haare regelmäßig färben, kann dies dazu führen, dass die Haare ausfallen.
Der Haarschwund tritt beim mechanischen Haarverlust immer an der Stelle auf, die überbeansprucht wird. Daher kann auch im Nackenbereich Haarschwund auftreten.
Kann der Haarverlust behandelt werden?
Zunächst sollten Sie einen Experten aufsuchen, um abklären zu lassen, ob es sich bei Ihnen um mechanischen Haarschwund oder um Alopecia Areata handelt. Sind Ihre Haare lediglich überstrapaziert, sollten Sie diese in Zukunft schonen und auf Glätten, Färben, Föhnen, strenge Frisuren etc. verzichten.
In vielen Fällen erholen sich die Haare nun wieder und können erneut normal wachsen. Es gibt jedoch auch extreme Fälle, in denen bereits die Haarwurzeln beschädigt sind, weshalb die Kahlstellen dauerhaft bestehen bleiben.
Sind Sie von Alopecia Areata betroffen, gibt es eine schlechte Nachricht: Die entzündliche Haarausfallerkrankung ist nicht heilbar. Bisher gibt es auch keine Behandlungsmöglichkeit, die langfristig hilft.
In den meisten Fällen ist es so, dass der Haarschwund umgehend wiedereinsetzt, wenn die Therapie beendet wird.
Bei vielen wachsen die Haare jedoch von selbst innerhalb von einem halben Jahr bis fünf Jahren nach. Es besteht allerdings immer die Gefahr, dass die Krankheit erneut auftritt.
Besonders schlechte Genesungschancen gibt es, wenn folgende Kriterien erfüllt werden:
- Ihr Nackenbereich ist betroffen
- bei Ihnen gibt es eine Häufung im Familienkreis
- es sind sehr große Bereiche auf Ihrer Kopfhaut betroffen
- Alopecia Areata ist bereits im Kindesalter erstmals aufgetreten
- Sie leiden zusätzlich unter Allergien oder Neurodermitis
Kann eine Eigenhaarverpflanzung helfen?
Eine Haarimplantation ist die einzige dauerhafte Lösung, um Kahlstellen loszuwerden. Allerdings kann sie nicht in jedem Fall durchgeführt werden.
Bei Personen die unter Alopecia Areata leiden, ist die Gefahr sehr hoch, dass auch die frisch verpflanzten, gesunden Haarfollikel erneut fälschlicherweise vom eigenen Immunsystem angegriffen werden und wieder ausfallen.
Aus diesem Grund sollten Sie einen Experten zurate ziehen. Eine Transplantation von Eigenhaar ist meist wenig effizient, insbesondere dann, wenn Sie von dem Ophiasis-Typ betroffen sind.
Fazit: Eine Haarverpflanzung hilft nicht immer bei Haarausfall im Nackenbereich
Sobald Sie bemerken, dass Ihre Haare im Bereich des Nackens ausfallen, sollten Sie einen Experten aufsuchen. Der Grund kann eine mechanische Überbeanspruchung sein.
Wenn Ihre Haarwurzeln hierdurch bereits abgestorben sind, hilft Ihnen eine Haartransplantation dabei, wieder volles Haar zu bekommen. Es ist jedoch auch möglich, dass Sie von Alopecia Areata betroffen sind.
Die entzündliche Haarschwunderkrankung ist nicht heilbar. Insbesondere wenn der Haarausfall im Nackenbereich auftritt, stehen die Genesungschancen schlecht. Obwohl die Eigenhaarimplantation die einzige Möglichkeit ist, um Kahlstellen dauerhaft loszuwerden, ist sie in vielen Fällen nicht sinnvoll, wenn Alopecia Areata vorliegt.
Denn es besteht ein sehr hohes Risiko, dass auch die neu verpflanzten Follikel angegriffen werden und die Haare erneut ausfallen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass bei vielen Betroffenen eine Spontangenesung auftritt und die Haare nach einiger Zeit von ganz alleine wieder nachwachsen.