Joggen nach der Haartransplantation – welche Risiken und ab wann erlaubt?
Ist joggen nach der Haartransplantation schädlich? Diese Frage stellen sich zahlreiche sportliche Patienten. Laufen gehört für viele mehrmals wöchentlich zum Alltag.
Welche das sind, ab wann Sie wieder joggen gehen dürfen und welche weiteren Sportarten Sie nach der Haarverpflanzung meiden sollten, wir haben alle wichtigen Infos rund um dieses Thema.
Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel
➨ Wieso Sie auf Joggen nach der Haartransplantation verzichten sollten
➨ Ab wann sitzen die Grafts wirklich fest?
➨ Welchen Einfluss hat Schweiß auf den Heilungsprozess?
➨ Ab wann ist Joggen nach der Haartransplantation wieder erlaubt?
➨ Welche anderen Sportarten sollten vorerst gemieden werden?
➨ Fazit: Zwei Wochen kein Joggen nach der Haartransplantation
Wieso Sie auf Joggen nach der Haartransplantation verzichten sollten
Nach erfolgter Haarimplantation fühlen sich die meisten am Tag danach schon wieder fit. Es ist vieles im Alltag möglich, aber bezüglich der sportlichen Aktivität gilt für eine optimale Heilung der implantierten Haarfollikel in den ersten Wochen Vorsicht.
Bei einer Eigenhaarverpflanzung werden aus dem Hinterkopf Haare entnommen und auf die Kahlstellen implantiert. Die Grafts (Transplantate mit einem bis fünf Haaren) entnimmt der Arzt mit einer Hohlnadel.
Die dabei entstehenden kleinen Wunden müssen erst wieder heilen. Mit dem Joggen sollten Sie nach einer Haarverpflanzung daher nicht zu früh beginnen. Dafür gibt es diverse Gründe.
Entzündungen und Infektionen
Der Schweiß beeinträchtigt die Heilung nach der Haartransplantation. Es kann zu Infektionen und Entzündungen kommen. Entzündet sich die Kopfhaut, hat dies zur Folge, dass durch den Schweiß die Poren verstopft werden. Zudem können Keime in die Wundkanäle eindringen. Dies führt zu Haarausfall.
Belastungen der Grafts
Durch die Vibrationen und Erschütterungen beim Joggen nach der Haartransplantation werden die transplantierten Grafts erheblich belastet. Sie sind kurz nach der Verpflanzung noch nicht fest genug in der Kopfhaut eingewachsen und somit sehr empfindlich.
Die Grafts müssen geschont werden, denn nur dann können sie gut anwachsen.
Gereizter Spenderbereich
Auch der Spenderbereich ist gerötet und gereizt und würde durch Joggen nach der Haarverpflanzung zusätzlich belastet werden. Er sollte ebenso abgeheilt sein, bevor Sie wieder Sport treiben.
Ab wann sitzen die Grafts wirklich fest?
Die Haarimplantation verursacht auf dem Empfängerbereich feine Mikrokanäle. Es dauert einige Tage, bis sie sich nach dem Eingriff schließen und sich Krusten bilden. Die Transplantate sind erst nach etwa einer Woche fest.
Aufgrund des Verlusts an Sauerstoff während der Haarverpflanzung fallen die Grafts erst einmal in die Ruhephase. Sie sitzen in den ersten Wochen nach dem Eingriff daher zunächst lose in der Kopfhaut.
Wenn Sie nun Sport treiben, unterbricht dies die Heilung und beeinträchtigt den Haarwuchs. Nach etwa sieben Tagen sind die Grafts angewachsen. Hierbei handelt es sich um Wurzeln und nicht Haare, denn aus einer Wurzel können bis zu sechs Haare sprießen.
Durchschnittlich sind es zwei bis drei. Dabei gilt: Je mehr Grafts transplantiert werden, desto voller und besser wird das Ergebnis.
Welchen Einfluss hat Schweiß auf den Heilungsprozess?
Die Kopfhaut muss zunächst verheilt sein und der Schorf sich gelöst haben. Der Schweiß, der beim Joggen nach der Haartransplantation entsteht, kann den Schorf aufweichen.
Dies kann die Heilung unterbrechen und birgt das Risiko einer Infektion, denn Keime können in die Wunden gelangen. Das gilt nicht nur für Sport, sondern beispielsweise auch für schweißtreibende berufliche Tätigkeiten.
Dabei genügt schon das Tragen eines Helms. Auch der Verzehr von scharfen Lebensmitteln wie Chilis kann schweißtreibend sein. Für die Heilung der implantierten Follikel ist es wichtig, dass Sie entsprechende Aktivitäten meiden und den weiteren Anweisungen der Haarklinik folgen.
Ab wann ist Joggen nach der Haartransplantation wieder erlaubt?
Verzichten Sie nach der Haartransplantation die ersten beiden Wochen auf Sport und sonstige körperliche Anstrengungen. Danach können Sie langsam mit dem Joggen starten. Sie sollten entstehenden Schweiß sanft abtupfen.
Wischen Sie die Stellen nicht mit einem Handtuch ab, denn die empfindliche Kopfhaut könnte gereizt werden. Ihr normales Training dürfen Sie etwa vier Wochen nach der Eigenhaarverpflanzung wieder durchführen.
Welche anderen Sportarten sollten vorerst gemieden werden?
- Ausdauersportarten wie Joggen oder Stepper 14 Tage lang nach der Haarverpflanzung vermeiden
- Krafttraining und Schwimmen erst nach circa vier Wochen
- Fußball, Gewichtheben und Kampfsport wie Boxen nach rund fünf Wochen
- Skifahren oder andere Sportarten mit Helm sechs Wochen unterlassen
Im Zweifel fragen Sie direkt Ihren Arzt, wann Sie Ihre spezielle Sportart wieder ausüben dürfen. Meiden Sie zudem rund drei Monate lang direkte Sonneneinstrahlung und Sonnenbäder.
Fazit: Zwei Wochen kein Joggen nach der Haartransplantation
Sport wie Joggen kann nach der Haartransplantation den Heilungsprozess deutlich beeinträchtigen, für gravierende Schäden an den Implantaten sorgen und das Ergebnis erheblich verschlechtern.
Verzichten Sie daher in den ersten Wochen darauf, damit die implantierten Grafts gut in die Kopfhaut einwachsen. Danach können Sie wieder langsam mit Sport beginnen.
Nach zwei Wochen ist beispielsweise Joggen, nach vier Wochen Kraftsport und nach fünf bis sechs Wochen Kampfsport möglich.
Wenn Sie die Anweisungen des Arztes und die hier gegebenen Tipps beachten, können Sie die Gefahr für Infektionen und Entzündungen deutlich verringern und sich nach etwa einem Jahr über eine üppige Haarpracht freuen.
Sprechen Sie bei Unsicherheit, Zweifeln oder Fragen einfach mit Ihrem Arzt in der Klinik. Er kennt Ihre Haarsituation und sieht am besten, wie der Heilungsprozess verläuft.
Er ist sowohl vor als auch nach der Haartransplantation der perfekte Ansprechpartner. Gehen Sie kein Risiko ein, denn wenn Sie die Tipps beachten, kann die Eigenhaarverpflanzung große Erfolge verzeichnen.