Haarausfall bei Diabetes: Was steckt dahinter?
Haarausfall bei Diabetes ist eine mögliche Begleit- oder Folgeerkrankung der Stoffwechselstörung. Die Zuckerkrankheit wird durch erbliche Veranlagung oder durch ungesunde Lebensgewohnheiten verursacht.
Wenn Du unter Diabetes leidest und zusätzlich mit Haarverlust zu kämpfen hast, kann das sehr belastend sein. Wie die Erkrankung und der Verlust der Haare zusammenhängen und welche Möglichkeiten zur Behandlung zur Verfügung stehen, erfährst Du in diesem Artikel.
Diabetes und Haarausfall: Was führt zum Verlust der Haare?
Bei Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, kann der Körper den erhöhten Blutzucker nicht mehr richtig verarbeiten. Das hängt entweder mit einer Insulinresistenz oder mit einem Insulinmangel zusammen.
In beiden Fällen kann die Erkrankung schwere Folgeerkrankungen auslösen und auf Deine Blutgefäße, Nerven und Organe schädigen.
Die Stoffwechselstörung kann verschiedene Prozesse im Körper beeinflussen. Darunter auch das gesunde Haarwachstum. Diese Faktoren hängen mit Haarausfall bei Diabetes zusammen:
- Gestörte Nährstoffversorgung: Bei der Zuckerkrankheit werden Haarwurzeln oft nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
- Immunschwäche: Ein geschwächtes Immunsystem kann Entzündungen und Infektionen an der Kopfhaut begünstigen.
- Hormonelle Veränderungen: Die Stoffwechselstörung beeinflusst den Hormonhaushalt. Ein Ungleichgewicht oder eine Insulinresistenz kann das natürliche Haarwachstum hemmen.
- Stress: Die Diagnose der Erkrankung kann bei Betroffenen zu starken mentalen Stress führen. Aber auch die Belastung für den Organismus kann zu körperlichem Stress führen.
Häufig können mehrere Faktoren gleichzeitig das Haarwachstum beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, dass der Diabetes gut eingestellt ist.
Welche Rolle spielt der Blutzuckerspiegel beim Haarwachstum?
Ein stabiler Glukosewert ist entscheidend für die Gesundheit Deiner Haare. Denn wenn Dein Blutzucker häufig schwankt oder dauerhaft zu hoch ist, kommt es zu Störungen in der Nährstoffversorgung.
Die Haarfollikel brauchen ausreichend Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße, um aktiv zu bleiben. Wird die Versorgung zum Beispiel durch Insulinmangel oder Insulinresistenz gestört, bekommen die Haarwurzeln nicht mehr genug Nährstoffe. Das kann das Haarwachstum verlangsamen oder sogar ganz stoppen.
Wenn Du selbst unter der Stoffwechselstörung leidest, nehme regelmäßig Deine Termine beim Diabetologen wahr, um die Begleit- und Folgeerkrankungen so gering wie möglich zu halten.
Wenn Du nicht sicher bist, was die Ursachen von Haarausfall bei Dir sein könnten oder Du den Verdacht hast, unter Diabetes zu leiden, lasse das von Deinem Hausarzt abklären.
Wie erkennt man Haarausfall durch Diabetes?
Haarverlust bei einer Diabetes Erkrankung ist nicht ungewöhnlich. Durch die gestörte Nährstoffversorgung und die Beeinträchtigung des Immunsystems, kann diffuser Haarschwund auftreten.
Das bedeutet, dass die Haare gleichmäßig über den ganzen Kopf ausfallen und sich nicht nur kahle Stellen bilden.
Haarausfall bei Diabetes Typ-1 kann durch die Autoimmunerkrankung selbst ausgelöst werden, während er bei Typ-2 häufig durch die Kombination mehrerer Faktoren entsteht.
Im Gegensatz zur androgenetischen Alopezie, also dem genetisch bedingten Haarverlust, der sich meist durch Geheimratsecken oder eine Ausdünnung des Scheitel bemerkbar macht, lichtet sich das Haar bei der Zuckerkrankheit insgesamt. Auch die Haarstruktur kann sich verändern. Das Haar wird feiner, dünner und bricht leichter ab.
Besonders, wenn der Blutzucker schlecht eingestellt ist oder wenn durch eine ungesunde Lebensweise zusätzliche Nährstoffe fehlen, kann das Haar ausfallen.
Wann wird es kritisch?
Haarverlust ist bis zu einem gewissen Grad normal: Etwa 50 bis 100 Haare täglich zu verlieren gilt als unbedenklich. Kritisch wird es, wenn Du über längere Zeit vermehrt ausgefallene Haare vorfindest oder lichte Stellen sichtbar werden.
Gerade bei bestehendem Erkrankung solltest Du frühzeitig aktiv werden. Je schneller Du handelst, desto größer ist die Chance, den Haarschwund zu stoppen oder zu verlangsamen.
Wichtig: Bitte verzichte auf Selbstmedikation mit verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln. Gerade bei Diabetes solltest Du nicht experimentieren. Im schlimmsten Fall gibt es Wechselwirkungen mit deinen Medikamenten und die Begleiterkrankungen nehmen zu.
Wachsen die Haare wieder nach?
Die Erkrankung gilt derzeit als nicht heilbar. Wenn Du unter Typ-2-Diabetes leidest und Du sehr gute Werte hast, kann Dein Arzt die Medikation aussetzen. In dem Fall wird von Remission gesprochen. Leidest Du unter der Typ-1-Erkrankungen, ist eine Heilung oder Remission nicht möglich.
Ob sich das Haarwachstum bei einem gut eingestellten Wert wieder normalisiert, hängt stark vom Zustand der Haarfollikel ab. Wurden sie durch die Stoffwechselstörung dauerhaft geschädigt, ist ein natürliches Nachwachsen meist nicht mehr möglich.
Wenn Du jedoch auf einen gesunden Lebensstil und eine konsequente Behandlung achtest, kannst Du den Haaverlust verlangsamen oder stoppen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es gegen den Verlust der Haare?

Haarausfall bei Diabetes behandeln bedeutet, ganzheitlich vorzugehen. Neben der Einstellung des Blutzuckers spielen auch Ernährung, Stressreduktion und gegebenenfalls medizinische Therapien eine wichtige Rolle. Je nach Fortschritt der Erkrankungen gibt es verschiedene Behandlungen:
- Medikamentöse Therapie: Minoxidil ist ein häufig angewendetes Produkt bei Haarverlust. Der Wirkstoff fördert die Durchblutung der Kopfhaut und kann das Haarwachstum anregen. Spreche vorher mit Deinem Arzt, ob das Mittel für Dich geeignet ist.
- Nährstoffergänzung: Entsteht der Haarverlust aufgrund eines Mangels an Biotin, Zink oder Eisen, kann eine gezielte Supplementierung helfen, Deine Haarfollikel zu stärken.
- Ausgewogene Ernährung: Achte auf genug Vitamine, Eiweiß, Eisen und gesunde Fette. Diese Nährstoffe stärken die Haarwurzeln und fördern das Wachstum. Mehr erfährst Du: Ernährung gegen Haarausfall.
- Kopfhautpflege: Achte auf eine sanfte, regelmäßige Reinigung mit milden Shampoos. So bleibt Deine Kopfhaut gesund, frei von Rückständen und bietet optimale Bedingungen für neues Haarwachstum.
- Stressmanagement: Dauerhafter Stress kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und das Haarwachstum hemmen. Ausreichend Schlaf und Bewegung hilft Deinem Körper, sich zu erholen.
Was tun, wenn die Haare nicht mehr wachsen?
Wenn die Haarfollikel irreversibel geschädigt sind, kann weder ein gut eingestellter Diabetes, noch eine Nährstoffergänzung das Haarwachstum zurückbringen.
In solchen Fällen bietet sich eine Haartransplantation an. Bei dieser Behandlung werden einzelne Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen und in die kahlen Stellen verpflanzt. Das Ergebnis ist dauerhaft und ohne sichtbare Narben.
Wichtig: Die Haarverpflanzung ist nur bei gut eingestelltem Diabetes möglich. Ansonsten besteht das Risiko, dass die neuen Haarwurzeln nicht optimal versorgt werden. Auch das Risiko für Infektionen ist bei schlechten Werten erhöht.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Haartransplantation
Eine Haartransplantation bei der Stoffwechselstörung erfordert:
- Stabiler und gut eingestellter Blutzuckerspiegel
- Keine akuten Entzündungen oder Wundheilungsstörungen
- Langfristige medizinische Betreuung
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann der Eingriff auch bei Diabetespatienten durchgeführt werden.
Die Behandlung kann helfen, aber nur, wenn die zugrunde liegende Erkrankung gut kontrolliert wird. In einer kostenlosen Beratung können wir gemeinsam herausfinden, ob eine Haarverpflanzung eine geeignete Option für Dich ist.
Fazit: Was Du gegen Haarausfall bei Diabetes tun kannst
Haarausfall bei Diabetes entsteht meist durch eine Kombination aus mehreren Faktoren. Eine gestörte Nährstoffversorgung, schlechte Durchblutung und mögliche Entzündungen können die Haarfollikel dauerhaft schädigen. Wichtig ist, dass Deine Zuckererkrankung gut eingestellt ist, um den Haarverlust zu verlangsamen.
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Kopfhautpflege und Stressmanagement unterstützen den Prozess zusätzlich.
Wenn Du trotz aller Maßnahmen kahle Stellen hast oder Deine Haarfollikel bereits geschädigt sind, kann eine Haartransplantation eine dauerhafte Lösung bieten – vorausgesetzt, Dein Blutzucker ist stabil und Dein Arzt ist einverstanden.
FAQ
Wenn Du noch weitere Fragen hast, findest Du in unserem FAQ vielleicht die passende Antwort.
Kann Diabetes kreisrunden Haarausfall verursachen?
Ja, die Stoffwechselstörung kann durch das geschwächte Immunsystem die Autoimmunerkrankung Alopecia Areata verstärken oder auch auslösen.
Wächst das Haar nach, wenn der Blutzucker gut eingestellt ist?
Teilweise ja. Wird der Stoffwechsel stabilisiert, verbessert sich auch die Versorgung der Haarfollikel. Bei fortgeschrittenem Ausfall oder irreversiblen Schäden kann eine Haartransplantation als dauerhafte Lösung in Erwägung gezogen werden.
Kann ich trotz Diabetes eine Haartransplantation machen lassen?
Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die Erkrankung muss gut eingestellt sein, und es darf keine akuten Entzündungen oder Wundheilungsstörungen geben.
Kann Haarausfall ein erstes Symptom von der Zuckerkrankheit sein?
In seltenen Fällen ja. Wenn zusätzlich Symptome wie starker Durst, häufiges Wasserlassen oder Müdigkeit auftreten, sollte der Blutzuckerwert überprüft werden.