Mann mit erblich bedingtem Haarausfall

Androgenetische Alopezie – Wenn Genetik den Haarwuchs beeinflusst

In Ihrer Familie sind Geheimratsecken und eine Tonsur durchaus vertreten? Dann können Sie mit relativ hoher Sicherheit davon ausgehen, dass auch bei Ihnen anlagebedingter Haarausfall auftritt. Die androgenetische Alopezie ist im Verlauf nicht aufzuhalten, so dass perspektivisch davon ausgehen müssen, früher oder später eine Glatze zu bekommen.

Doch wenn das Haar schwindet, mindert sich das Selbstbewusstsein und Sie fühlen sich in Ihrer Haut sprichwörtlich nicht mehr wohl. Hier erfahren Sie, wodurch es zum Haarschwund aus Veranlagung kommt und was Sie dagegen tun können.

Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel


Definition
Ursachen
Symptome
A. Alopezie bei Männern
A. Alopezie bei Frauen
Behandlungsmöglichkeiten
Haartransplantation bei erblich bedingtem Haarausfall

Was ist die Androgenetische Alopezie?

In direkter Übersetzung bedeutet androgenetische oder androgene Alopezie, dass Ihr Haar aufgrund männlicher Hormone ausfällt. Doch ein hoher Testosteronhaushalt allein erzeugt noch keinen Haarschwund. Kommt allerdings eine Überempfindlichkeit gegen Androgene hinzu, kommt es zur „typisch männlichen“ Ausdünnung der Kopfhaare.

Tritt diese vor allem an den Schläfen, auf dem Oberkopf und am Stirnhaaransatz auf, handelt es sich im Regelfall um Haarausfall durch Vererbung. Erblich bedingter Haarausfall geht mit einer Hypersensibilität gegen das aus Testosteron gebildete DHT einher und ist nicht reversibel, im Anfangsstadium aber mit verschiedenen Behandlungen zu verlangsamen.

Ursachen

Wie in der Erläuterung bereits angeschnitten, ist erblicher Haarausfall in den Genen angelegt und wird durch eine Überempfindlichkeit gegen DHT begünstigt. Im Gegensatz zu anderen Gründen für Haarschwund können Sie nicht gegensteuern. Weder eine vitaminreiche Ernährung noch die Vermeidung äußerer Einflüsse halten die Problematik auf.

Genetisch bedingter Haarausfall führt über kurz oder lang immer zur Kahlköpfigkeit. Im Regelfall entwickeln Ihre Haarwurzeln die Sensibilität gegen Dihydrotestosteron zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr.

Doch gerade Männer sind häufig früher davon betroffen, wodurch anlagebedingter Haarausfall bereits in den frühen Zwanzigern zu durchschimmernder Kopfhaut und zur Bildung einer Tonsur führen kann. Ob Ihr Haarschwund erblich ist, kann ein Dermatologe in der Untersuchung Ihres Hormonspiegels und den Haarfollikeln herausfinden.

Symptome

Mann mit Geheimratsecken fasst sich ins Haar

Die Symptomatik ist im Ergebnis gleich, unterscheidet sich aber geschlechterabhängig. Generell äußert sich erblich bedingter Haarausfall darin, dass er an einem Bereich Ihres Kopfes beginnt und sich flächenmäßig ausbreitet.

Im Gegensatz zum diffusen Haarschwund zeigen sich die Symptome kaum am Hinterkopf, der dicht behaart ist, während Ihr Oberkopf und die Schläfen verkahlen. Ein schneller Verlauf ist ein weiteres Indiz dafür, dass bei Ihnen genetisch bedingter Haarausfall für dünner werdendes Haar und abnehmendes Selbstbewusstsein sorgt.

Androgenetische Alopezie bei Männern

Bei Männern nimmt der Verlauf eine ganz klare Richtung ein. Schon in jungen Jahren verlieren Sie viel Haar an den Schläfen. Bereits mit Mitte 20 können sichtbare Geheimratsecken und eine Tonsur entstehen. Die androgenetische Alopezie beim Mann setzt sich so lange fort, bis die Geheimratsecken und die Tonsur miteinander verbunden sind und einen großen kahlen Bereich auf dem gesamten Oberkopf bilden.

Zeitgleich weicht Ihr Stirnhaaransatz und fällt meist vollständig aus. Dem gegenüber steht, dass erblich bedingter Haarausfall nur auf dem Kopf und nicht im Gesicht auftritt. Während sich Ihre Kopfhaare lichten, wird Ihr Bart dichter, die Augenbrauen länger und die Ohren- sowie die Nasenhaare wachsen.

Androgenetische Alopezie bei Frauen

Die meisten Frauen denken, dass genetischer Haarausfall nur Männer betrifft. In der Realität sieht es anders aus. Denn die androgene Alopezie ist nicht geschlechtsspezifisch, sondern betrifft Frauen ebenso wie Männer. Lediglich die Symptome äußern sich anders, da bei einer Frau mit Haarausfall durch Vererbung zuerst eine Ausdünnung am Scheitel erfolgt.

Anfangs wirkt der Scheitelansatz leicht verbreitert. Der Haarschwund setzt sich rautenförmig fort und hinterlässt eine große kahle Stelle auf dem Oberkopf. Für Frauen ist Haarschwund noch schwieriger als für Männer, da eine dichte Löwenmähne für Fruchtbarkeit und jugendliche Dynamik steht. Die androgenetische Alopezie bei der Frau endet meist mit einer lichten oder fusselig bewachsenen Stelle rund um den Scheitel.

Behandlungsmöglichkeiten

Ärztin führt eine PRP Therapie durch

Ist erblich bedingter Haarausfall behandelbar? Diese Frage stellen sich alle Betroffene. Prinzipiell können Sie die Genetik nicht beeinflussen. Aber es gibt Möglichkeiten, mit denen erblicher Haarausfall verlangsamt und die Glatzenbildung aufgehalten werden kann. Nennenswert sind hier vor allem die PRP-Therapie und die Stammzellentherapie.

Durch diese Behandlungen verringert sich die Empfindlichkeit Ihrer Haarfollikel, die mit nährstoffreichem und sauerstoffreichem Blut gekräftigt werden. Auch eine vitaminreiche Ernährung und der Fokus auf Nahrungsergänzung hat sich bewährt. Absehen können Sie von Haarwuchsmitteln, auch wenn genetisch bedingter Haarausfall damit vorübergehend aufgehalten wird.

Der Behandlungserfolg endet in dem Moment, in dem Sie die Medikation absetzen. Ist der androgenetische Alopezie Verlauf bereits weit fortgeschritten und die Haarwurzeln sind abgestorben, kann eine FUE Haartransplantation als einzig wirkungsvolle Behandlung für neuen Haarwuchs sorgen.

Haartransplantation bei erblich bedingtem Haarausfall

Nahaufnahme einer Haartransplantation

Da die androgenetische Alopezie keine Erkrankung und somit nicht heilbar ist, bringen die meisten Behandlungen nur eine vorübergehende Verbesserung. Anders verhält es sich bei der Verpflanzung von Eigenhaar. Hier werden Ihnen Grafts im Spenderbereich entnommen und auf den kahlen Stellen im Empfängerbereich verpflanzt.

Der minimalinvasive Eingriff sorgt dafür, dass erblich bedingter Haarausfall endet und neues Haar wächst. Renommierte Kliniken liefern eine hohe Erfolgsquote, sodass Sie sich nach einem verhältnismäßig kurzen Eingriff wieder an neuem Haar erfreuen können.

Immer mehr Männer und Frauen nutzen die Chance und gehen gegen die sichtbaren Spuren von erblichem Haarschwund vor. Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung vorgenommen und kann mit einer PRP Therapie kombiniert werden.

Fazit | Genetischer Haarausfall ist mit Haarverpflanzung aufhalten

Erblich bedingter Haarausfall mindert Ihr Selbstbewusstsein und führt unbehandelt dazu, dass Sie früher oder später unter unerwünschter Kahlköpfigkeit leiden. Da es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um eine Veranlagung handelt, lässt sich die androgenetische Alopezie nicht im herkömmlichen Sinne behandeln. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihren Haarschwund zu stoppen und die Geschwindigkeit der Glatzenbildung zu verlangsamen.

Perspektivisch empfiehlt sich eine Haartransplantation, da Sie auf diesem Weg für volles Haar ohne kahle Areale sorgen können. Alle anderen Maßnahmen helfen vorübergehend, sind aber nicht dauerhaft wirksam, wenn Ihnen anlagebedingter Haarausfall Probleme bereitet.

Die Ursachenforschung ist in Ihrem Fall verhältnismäßig einfach. Mit einem Blick auf Ihre Familie ahnen Sie bereits, ob Ihr Haarschwund erblicher Natur ist oder auf einer anderen Ursache basiert. Ein Dermatologe kann Ihnen bei der Ursachenforschung helfen und die Überempfindlichkeit gegen DHT in einer Untersuchung herausfinden. Mit einer Haartransplantation gewinnen Sie Ihre ästhetische Ausstrahlung zeitnah zurück.