Haarwurzelentzündung: Ursachen, Symptome und Folgen für Dein Haar
Eine Haarwurzelentzündung äußert sich durch juckende, gerötete Hautstellen mit kleinen Pusteln rund um die Haarwurzel. Sie ist zwar meist harmlos, kann aber ziemlich unangenehm werden.
Wenn die Entzündung wiederkehrt, nicht richtig abheilt oder sich sogar weiter ausbreitet, können Komplikationen wie Haarverlust oder Furunkel drohen. Um eine solche Ausbreitung zu vermeiden, ist es wichtig, dass Du bei längeren Beschwerden einen Arzt aufsuchst, um die Entzündung gezielt zu behandeln.
In diesem Artikel erfährst Du mehr über die Entzündung der Haarwurzeln, was die Ursachen und Symptome sind und welche Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung möglich sind.
Ein kurzes Inhaltsverzeichnis:
- Was ist eine Haarwurzelentzündung?
- Ursachen einer Haarwurzelentzündung
- Diese Behandlungsmöglichkeiten können beim Haarausfall durch Haarwurzelentzündung helfen
- Fazit: Follikulitis richtig behandeln und Haarausfall vorbeugen
- FAQ
Was ist eine Haarwurzelentzündung?
Eine Haarwurzelentzündung, auch Follikulitis oder Haarbalgentzündung genannt, ist eine lokale Entzündung des Haarfollikels, also die kleine Tasche in Deiner Kopfhaut, aus der Dein Haar wächst.
Die kleinen Taschen können sich entzünden, wenn Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze in die Haut eindringen. Aber auch durch starke Reibung oder eingewachsene Haare können sich die Haarbälge entzünden. Häufig geht mit einer Entzündung eine Hautrötung, Juckreiz oder kleine Pickelchen oder Pusteln einher.
Nicht jede Follikulitis verläuft gleich und grundsätzlich wird zwischen einer oberflächlichen und einer systemischen Haarwurzelentzündung unterschieden. Bei der oberflächlichen Entzündung ist nur die obere Hautschicht betroffen, während ein systemischer Fall tiefer eindringt und starke Beschwerden verursachen kann.
Kommt es zu einer tieferen Entzündung mit Eiterbildung, wird häufig von einem Furunkel gesprochen. Dieser schmerzhafte Knoten entsteht, wenn sich die Infektion vom Haarfollikel auf das umliegende Gewebe ausbreitet.
Mehrere zusammenhängende Furunkel bezeichnet man als Karbunkel und diese schwerere Variante ist oft sehr schmerzhaft. Sowohl Furunkel als auch Karbunkel gelten als fortgeschrittene Stadien einer Follikulitis und sollten medizinisch abgeklärt werden, da sich die Entzündung weiter im Körper ausbreiten kann.
In seltenen Fällen kann sich die Infektion weiter ausbreiten und den gesamten Körper belasten. Die schwerwiegendste Folge ist eine Sepsis (Blutvergiftung), die unbehandelt lebensbedrohlich werden kann.
Ist Haarausfall durch Haarwurzelentzündung möglich?
Tatsächlich kann eine anhaltende oder tiefgreifende Entzündung der Haarfollikel das Haarwachstum beeinträchtigen und für vorübergehenden Haarverlust sorgen. Vor allem bei unbehandelten oder schweren Fällen kann es vermehrt zum Verlust einiger Haare kommen.
Meist ist der Haarausfall durch Haarwurzelentzündung allerdings temporär und sobald die Entzündung abklingt und sich die Haut wieder erholt, wachsen auch die Haare wieder nach. Problematischer wird es, wenn sich aus einer einfachen Follikulitis Furunkel oder Karbunkel entwickeln. Dann besteht das Risiko, dass die Haarwurzeln dauerhaft geschädigt werden.
Auch eine wiederkehrende Haarbalgentzündung, wie durch ein geschwächtes Immunsystem, kann langfristig zu Narben auf der Kopfhaut führen, wodurch das Haarwachstum eingeschränkt wird.
Ständiges Kratzen, Rasieren oder falsche Pflege an der Entzündung reizt Deine Haut zusätzlich. Dadurch kann sich die Infektion unbewusst weiter verbreiten und diffusen Haarausfall in den betroffenen Stellen begünstigen.
Wenn Du Dir unsicher bist, was die Ursache für Deinen Haarverlust ist, kann eine kostenlose Haaranalyse helfen. Je früher Du die Ursache abklärst, desto besser stehen die Chancen, den Haarausfall zu stoppen.
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Ursachen einer Haarwurzelentzündung

In den meisten Fällen wird eine Haarwurzelentzündung durch Bakterien ausgelöst. Der häufigste Verursacher ist das Bakterium Staphylococcus aureus, welches bei vielen Menschen natürlicherweise auf der Haut vorkommt.
Kommt es allerdings zu kleinen Verletzungen oder Reizungen, kann das Bakterium in die Haut eindringen und eine Infektion verursachen. Das führt wiederum zu einer lokalen Entzündung, die häufig mit Eiter und manchmal leichten Schmerzen einhergeht.
Neben bakteriellen Erregern gibt es weitere Faktoren, die eine Haarwurzelentzündung begünstigen können. Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko für Infektionen deutlich. Das ist vor allem bei einer Diabetes mellitus Erkrankung der Fall. Außerdem ist Haarausfall bei Diabetes ebenfalls eine mögliche Folge.
Ist Dein Immunsystem geschwächt oder es erfolgt keine geeignete Behandlung, dann kann sich die Entzündung über den Haarfollikel in Deinem Körper weiter ausbreiten. Außerdem ist Haarausfall bei Diabetes ebenfalls eine Folge des geschwächten Immunsystems.
Auch mechanische Reize wie falsches Rasieren, starkes Schwitzen oder falsche Hautpflege können dazu führen, dass die Hautbarriere geschädigt wird und Bakterien leichter eindringen.
Eine geschädigte Hautbarriere kann die Haut empfindlicher machen und Entzündungen fördern, so können ebenfalls weitere Hauterkrankungen entstehen.
So erkennst Du die Symptome
Eine Follikulitis erkennst Du in der Regel an kleinen, geröteten Hautstellen rund um die Haarfollikel. Die Symptome sind je nach Verlauf unterschiedlich stark ausgeprägt, lassen sich aber gut erkennen.
Typische Anzeichen sind:
- Rötung
- Überwärmung der Haut
- Juckreiz oder leichtes Brennen
- Eitrige Pusteln oder Pickelchen
- Schmerzen oder Druckempfindlichkeit
- Leichte Schwellung oder Verhärtung
In schweren Fällen können ein Spannungsgefühl oder ein ziehender Schmerz auftreten.
Häufig tritt die Entzündung an der Kopfhaut, im Nacken oder im Intimbereich auf, weil dort die Haare besonders dicht wachsen. Allerdings können auch andere Körperstellen betroffen sein.
Im Intimbereich ist die Haut besonders empfindlich. Hier solltest Du auf eng anliegende, synthetische Kleidung verzichten und atmungsaktive Materialien bevorzugen. Achte bei der Rasur auf saubere Klingen und vermeide Verletzungen.
Solltest Du bemerken, dass sich die betroffene Stelle stark entzündet und sehr schmerzhaft ist oder sich Dein Allgemeinzustand verschlechtert, solltest Du unbedingt Deinen Hausarzt oder einen Dermatologen aufsuchen. Die Entzündung kann sich im Körper weiter ausbreiten.
Das gilt auch, wenn die Symptome trotz Pflege und Hygiene über mehrere Tage bestehen bleiben oder immer wiederkehren.
Diese Behandlungsmöglichkeiten können beim Haarausfall durch Haarwurzelentzündung helfen
Wenn entzündete Haarfollikel nicht rechtzeitig behandelt werden, kann es zu vermehrtem Haarverlust kommen, besonders wenn die Haarbalgentzündung wiederkehrend und tiefsitzend ist. Um das Fortschreiten zu stoppen und das Haarwachstum zu erhalten, sollte so schnell wie möglich eine passende Behandlung erfolgen.
Eine Follikulitis kann sich unbehandelt im gesamten Körper ausbreiten und zu weiteren Komplikationen führen. Bitte sei Dir bewusst, dass diese Behandlungsmöglichkeiten keine ärztliche Diagnose oder Rat ersetzt.
Medizinische Therapie
Bei einer leichten Form der Entzündung verschreibt Dir Dein behandelnder Arzt in der Regel eine lokal wirkende antibakterielle oder antibiotische Salbe oder Lösung. Die Salbe kann gezielt gegen die Bakterien wirken und die Entzündung lindern, bevor sich die Follikulitis weiter ausbreitet und die Haarwurzeln dauerhaft schädigen.
Bei ausgeprägten Furunkeln oder Karbunkeln und bei schweren großflächigen Haarbalgentzündungen auf der Kopfhaut ist meist die orale Einnahme eines Antibiotikums erforderlich. So können die Tabletten die Infektion systemisch bekämpfen und eine Ausbreitung verhindern.
Hausmittel und weitere unterstützende Maßnahmen
Auch andere Maßnahmen können helfen, den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen. In frühen Stadien oder ergänzend zur medizinischen Behandlungen können einige von Omas Hausmitteln gegen Haarausfall die Beschwerden lindern und beim Abklingen der Infektion unterstützend wirken:
- Warme Kompressen: Wärme fördert die Durchblutung und hilft dabei, dass mögliche Eiteransammlungen besser abfließen können.
- Heilerde: Eine mit Wasser und Heilerde angerührte Paste kann Entzündungen reduzieren und den Juckreiz stillen. Außerdem kann sie ebenfalls die Heilung fördern.
- Teebaumöl: Teebaumöl wirkt antibakteriell und kann den Heilungsprozess unterstützen. Es sollte jedoch nur verdünnt und sehr sparsam eingesetzt werden, da es bei zu starker Anwendung Deine Haut reizen kann.
- Kamille und Aloe Vera: Beides wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut. Du kannst Kamillenblüten mit heißem Wasser aufgießen und den Sud als Kompresse auflegen. Aloe Vera gibt es häufig als Gel zum Auftragen.
- Sanfte Pflege: Wasche Deine Kopfhaut regelmäßig, aber vermeide aggressive Pflegeprodukte. Für die Entzündung ist es am besten, wenn Du die Rasur für diese Zeit auslässt und anschließend auf saubere Klingen achtest.
Damit sich entzündete Haarfollikel erholen und neue Haare wachsen können, braucht der Körper Unterstützung. Ein starkes Immunsystem, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung schaffen eine gesunde Grundlage und helfen, Entzündungen langfristig zu vermeiden und die Regeneration der betroffenen Bereiche zu fördern.
Fazit: Follikulitis richtig behandeln und Haarausfall vorbeugen

Wenn Du die Symptome früh erkennst und gezielt handelst, verläuft eine Haarwurzelentzündung in den meisten Fällen harmlos und klingt von selbst wieder ab.
Leichte Formen lassen sich oft mit antibakteriellen Salben oder sanften Hausmitteln behandeln. Wenn die Entzündung schwerwiegender ist, kann eine Behandlung mit einem Antibiotikum notwendig sein.
Um eine Follikulitis zu vermeiden, hilft es in vielen Fällen, auf aggressive Pflegeprodukte und eine häufige Rasur zu verzichten. Setze stattdessen auf eine sanfte aber regelmäßige Hygiene, besonders nach dem Sport oder wenn Du stark geschwitzt hast. Ein gesunder Lebensstil unterstützt Dein Immunsystem und hilft Deiner Kopfhaut gesund zu bleiben.
Unbehandelt kann die Infektion zu weiteren Komplikationen wie Haarausfall und Furunkeln führen oder sich im Körper weiter ausbreiten. Achte deshalb genau auf mögliche Veränderungen auf Deiner Kopfhaut oder auf Deinem Körper und kontaktiere bei anhaltenden Beschwerden oder Schmerzen Deinen Arzt.