Führt die Dense Packing Haartransplantation zu vollem Haar?
Dichtes und volles Haar sind ein Zeichen von Jugendlichkeit und Lebensenergie. Nicht jeder ist damit gesegnet und leidet folglich aus verschiedenen Gründen unter Haarausfall. Experten unterscheiden zwischen diffusem und erblich bedingtem Haarausfall. Verringert sich die Haardichte eines Menschen um etwa 40% – 50%, so ist der Haarverlust auch äußerlich klar erkennbar.
Für viele nicht nur ein optisches, sondern auch seelisches Problem. Dabei hat Haarausfall nicht mehr nur etwas mit dem Alter zu tun, sodass man in jungen Jahren auf gar keinen Fall damit „leben muss“. Allerdings fragen sich viele Betroffene welche Haardichte normal ist und ob eine Haarverpflanzung wirklich das gewünschte Endergebnis bringt.
Es gibt zum Beispiel die sogenannte Dense Packing Haartransplantation als hilfreiche Alternative bei Haarausfall. Die Technik wird bei der FUE Haarverpflanzung angewendet, sodass viele follikuläre Einheiten auf möglichst kleinen Raum eingesetzt werden. Doch wie hoch ist die Haardichte nach der Haartransplantation? Wie viele Grafts werden überhaupt benötigt? Schließlich ist die Dichte der wichtigste Faktor für die Natürlichkeit im Endergebnis. Im folgenden Artikel gehen wir detailliert auf die Thematik ein.
Haartransplantation – Wie läuft das ab?
Fangen wir zunächst mit einem ganz kurzen Umriss des Grundprinzips einer Haarverpflanzung an. Hierbei werden aus dem Spenderbereich follikuläre Einheiten, sogenannte Grafts, entnommen. Anschließend werden diese in einer Nährstofflösung aufbereitet. Die gesunden Follikeleinheiten werden abschließend unter Mithilfe spezieller Utensilien in die kahlen Stellen eingesetzt.
Wie viele Grafs werden hierbei benötigt?
Ein Kubikzentimeter entspricht in etwa 60-70 Grafts. Ein Graft kann dabei bis zu drei Haarfollikel entsprechen, demnach wachsen ungefähr 120 bis 140 Haare auf einem Kubikzentimeter. Generell sind bei einer Haartransplantation aber etwa 40 Grafts, also rund 80 Haare, ausreichend, um ein schönes und dichtes Ergebnis zu erzielen. Tatsächlich kann die gewünschte Haardichte variabel sein.
Ein gesunder Mensch trägt abhängig von seiner Haarfarbe, eine unterschiedliche Anzahl an Haaren auf dem Kopf. So haben rothaarige Personen im Schnitt nur halb so viele Haare auf dem Kopf, wie es bei einem natürlichen Blondschopf der Fall ist. Die Dichte der Haare kann dennoch verschieden wirken, denn auch die Struktur spielt eine Rolle.
Glatte Haare wirken oftmals weniger „voll“, als es bei lockigem Haar der Fall ist. Und auch die Kopfstelle entscheidet über die Dichte. Bekanntlich befinden sich an den Schläfen und Seitenbereichen weniger Haare, als auf dem Haupt. All diese Faktoren entscheiden schließlich darüber, wie viele Grafts benötigt werden, um mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.
Allerdings fragen sich vor allem Menschen mit starkem Haarverlust ob es eine Möglichkeit gibt, die Haardichte bereits bei der Behandlung zu steigern. Die Dense Packing Haartransplantation bietet hierbei die passende Lösung.
Was bedeutet Dense-Packing?
Häufig hört man von der sogenannten Dense Packing Haartransplantation Technik. Der englische Begriff lässt sich leicht übersetzen und bedeutet „dichte Verpackung“. Soll heißen, dass eine Behandlung mit Dense Packing, eine dichtere Verpflanzung der einzelnen Grafts pro Kubikzentimeter ermöglicht.
Zum Vergleich: Der Mensch besitzt unter ganz natürlichen Umständen eine Haardichte zwischen 60 und 100 follikularer Einheiten pro Kubikzentimeter. Feinste Instrumente und Spezialisten machen es möglich, dass eine Haardichte auf einem kahlen qcm von bis zu 80 FU´s erreicht werden kann. Somit ist es durchaus möglich eine sehr hohe Haardichte nach der Haartransplantation zu erreichen.
Kann jeder eine Dense Packing Haartransplantation durchführen lassen?
Zu berücksichtigen sind immer das gesamte Ausmaß des aktuellen Haarausfalles und das des zukünftigen Verlusts. Hier wird also individuell geprüft, ob eine Dense Packing Haartransplantation überhaupt durchführbar ist. Der Grund: Je mehr Grafts an eine kahle Stelle transplantiert werden sollen, umso mehr muss der Spenderbereich auch hiergeben. Je höher die transplantierte Dichte, desto kahler die spendenden Bereiche. Im Falle einer zu erwartenden Vollglatze ist es womöglich vernünftiger, sich noch „Spenderhaare“ aufzubewahren.
Natürlich führt das Unterschreiten einer gewissen Mindestdichte zu ästhetisch unzufriedenstellenden Ergebnissen. Allerdings muss es nicht immer die volle Dichte sein, um ein gutes und natürlich aussehendes Ergebnis erzielen zu können. So kommt es tatsächlich auf den Individualfall an. Die Haarfarbe, die Dicke der Haare und die persönliche Wahrnehmung, bzw. eigene Vorstellung vom Endergebnis sind hier die primären Faktoren.
Gibt es Risiken bei der Behandlung?
Nicht unbedingt ein Risiko, aber ein kleiner Nachteil ist, dass die Dense Packing Haartransplantation bis zu 3 Stunden mehr Zeit in Anspruch nehmen als die „klassische Behandlung“. Immerhin arbeiten die Spezialisten mit höchster Präzision und aller notwendigen Konzentration, um das Ergebnis perfekt zu gestalten. Damit die „Follicular Units“ auch unbeschädigt in die Empfangsöffnungen eingesetzt werden können, bedarf es vor allem viel Fachwissen und Expertise.
Fazit: Dichteres Haar nach der Haartransplantation ist realisierbar
Die Praxis hat gezeigt, dass die Transplantation einer hohen Haardichte durchaus möglich ist und auch funktioniert. Vorausgesetzt natürlich, man wendet sich an einen Profi, welcher sein Handwerk versteht. Dennoch sollte vorab eine umfangreiche Beratung stattfinden, um herauszufinden, mit welcher Haardichte der Patient zufrieden wäre.
Die Vorstellungen der Betroffenen fällt hierbei relativ unterschiedlich aus. Letztendlich zählt die Dense Packing Haartransplantation als Ergänzung zu den sonstigen Haarverpflanzung Methoden, um Menschen, die unter Haarverlust leiden, wieder zu vollem Haar zu verhelfen.