Ist Haarausfall nach der Schwangerschaft in der Stillzeit normal?
Viele Mütter leiden während der Stillzeit unter dünner werdendem Haar oder Haarausfall. Neben der Meisterleistung, die Dein Körper gerade vollbringt, kann das noch eine zusätzliche Herausforderung sein.
Du kannst Dir aber sicher sein, dass Du damit nicht allein bist. In diesem Artikel wollen wir klären, ob die Ursache mit dem Stillen zusammenhängt, welche Tipps Du befolgen kannst und wie Du wieder volles und kräftiges Haar bekommen kannst.
Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel
➨ Warum tritt Haarausfall nach der Schwangerschaft auf?
➨ Die richtige Versorgung für Deine Haare nach der Schwangerschaft
➨ Wie lange dauert der Haarausfall nach der Geburt?
➨ Wann wird es ernst? Kahle Stellen und dauerhafter Haarverlust
➨ Fazit: Haarverlust in der Stillzeit – oft normal und gut behandelbar
➨ FAQ: Haarausfall und Stillzeit
Warum tritt Haarausfall nach der Schwangerschaft auf?
Dein Hormonhaushalt fährt nach der Geburt Achterbahn. Das ist nicht nur für Deinen Körper und für deine Haare eine Herausforderung, sondern auch für Deinen Kopf und Deine Psyche.
Durch diese Achterbahnfahrt geraten die natürlichen Prozesse in deinem Körper etwas außer Kontrolle und verursachen Symptome, die Du vor der Schwangerschaft vielleicht noch nicht hattest.
Diese Schwankungen können dazu führen, dass die Haare vermehrt ausfallen und sich der natürliche Wachstumszyklus verschiebt. Postpartaler Haarverlust tritt meistens 2 bis 3 Monate nach der Geburt auf und kann ziemlich beunruhigend wirken und für zusätzlichen Stress sorgen.
Nach der Geburt verändern sich Deine Hormonwerte drastisch. Während der Schwangerschaft sorgt das Östrogen dafür, dass Deine Haare länger in der Wachstumsphase bleiben.
Nach der Entbindung sinkt das Östrogenlevel rasch, was dafür sorgt, dass viele Haare gleichzeitig in die Ruhephase gehen. Diese hormonellen Veränderungen können bewirken, dass täglich mehr als 100 Haare ausfallen – und das fällt auf!
In der Regel verlieren wir täglich bis zu 100 Haare. Das ist ganz normal und entspricht dem natürlichen Wachstumszyklus unserer Haarfollikel. Erst wenn die Zahl der ausfallenden Haare plötzlich stark steigt, fällt uns der Haarverlust auf.
Ist das Stillen ein Auslöser?
Da dünner werdendes Haar einige Zeit nach der Entbindung auftritt und damit für gewöhnlich genau in die Stillzeit fällt, hält sich die Annahme hartnäckig, dass das Stillen mit dem Haarverlust zusammenhängt.
Aber Stillen und Haarausfall sind nicht direkt miteinander verknüpft. Vielmehr ist der Mix aus Hormonchaos, Nährstoffmangel und Stress verantwortlich für den Haarschwund.
Es ist also egal ob Du stillst oder nicht – Haarverlust kann nach der Geburt immer auftreten, bei manchen Frauen stärker und bei anderen weniger stark.
Auch wenn Du mit einem Neugeborenen wahrscheinlich andere Dinge um die Ohren hast, gibt es einige Tipps, die Dir dabei helfen, Dein Haar optimal zu unterstützen.
Die richtige Versorgung für Deine Haare nach der Schwangerschaft
Der Östrogenspiegel ist für den temporären Haarverlust verantwortlich. Sobald er sich wieder stabilisiert und normalisiert hat, ist meist auch der Haarschwundl wieder Geschichte.
Neben diesen hormonellen Veränderungen kann ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, wie Eisen, Zink und Folsäure, die Haarwurzeln schwächen. Auch die Versorgung deiner Kopfhaut spielt eine Rolle.
Ist sie nicht optimal versorgt, können Deine Haare dünn und brüchig werden. Eine ausgewogene Ernährung, die richtigen Nährstoffen und eine schonende Pflege können das Haarwachstum wieder ankurbeln und dem übermäßigen Haarverlust entgegenwirken.
Hier sind einige Tipps, die Du befolgen kannst:
- Nährstoffergänzung: Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kann den Haarverlust verstärken. Lasse beim Arzt Deine Blutwerte überprüfen und ergänze wenn nötig Deine Ernährung mit Eisen, Biotin, Zink, Vitamin D oder Folsäure gegen Haarausfall.
- Ernährung: Beuge mit dem richtigen Essen gegen Haarausfall vor. Spinat, Linsen, Nüsse oder Eier liefern Deinem Körper die Nährstoffe, die er für gesundes Haar braucht.
- Haarpflege: Haarausfall durch falsche Pflege kommt häufiger vor, als Du Dir vorstellen kannst. Vermeide straffe Frisuren und starke Hitze durch Glätteisen oder Lockenstäbe. Verwende milde Shampoos, pflegende Haarkuren um Deine Haare vor Haarbruch zu schützen.
- Stressreduktion: Auch wenn es mit einem Neugeborenen schwierig sein kann – versuche, Dir bewusst Zeit für Entspannung zu nehmen, um Haarausfall durch Stress zu verhindern.
- Geduld: Bei den meisten Frauen normalisiert sich der Haarzyklus innerhalb von sechs bis neun Monaten von selbst. Bis dahin kannst Du Dich über kleine Babyhaare freuen – sowohl bei Dir als auch bei Deinem Baby.
Wie lange dauert der Haarausfall nach der Geburt?
Postpartaler Haarverlust ist gesundheitlich vielleicht nicht unbedingt schwerwiegend, aber er führt zu zusätzlichen Stress und zu großen Belastungen.
Das Haar beginnt meistens einige Zeit nach der Geburt auszufallen und es kann zwischen 6 und 9 Monaten, in manchen Fällen auch bis zu einem Jahr dauern, bis sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert hat und das Haarwachstum wieder einen regelmäßigen Zyklus erreicht.
Mit dem stabilen Wachstumszyklus kehrt auch die Haarfülle wieder zurück und das dünner gewordene Haar wird nach und nach durch neue Haare ersetzt.
Sollte der Zustand länger als ein Jahr anhalten oder das Haar sehr stark ausfallen, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen, um andere Ursachen wie Nährstoffmängel oder anhaltende hormonelle Störungen abzuklären.
Wann wird es ernst? Kahle Stellen und dauerhafter Haarverlust
Bei den meisten Frauen ist der Haarausfall nach der Stillzeit nur vorübergehend.
Leider kann es vorkommen, dass der Haarschwund nach der Schwangerschaft nicht vollständig umkehrbar ist. Besonders wenn Du vor der Geburt schon sehr dünnes oder feines Haar hattest oder in der Vergangenheit mit Haarproblemen gekämpft hast.
Auch wenn eine optimale Ernährung und Pflege oft Wunder wirken, gibt es Frauen, bei denen der hormonell bedingte Haarverlust in eine dauerhafte Form übergehen kann oder über längere Zeit bestehen bleibt.
Wenn Du etwa ein Jahr nach dem Stillen immer noch einen starken Ausfall an Haaren bemerkst oder sich kahle Stellen zeigen, solltest Du dringend einen Arzt aufsuchen und weitere Optionen prüfen.
Wann sollte ich mir über eine Haartransplantation Gedanken machen?
Bei anhaltendem, dauerhaftem Verlust der Haare nach der Geburt kann eine Haartransplantation eine sinnvolle und langfristige Lösung sein.
Die Haartransplantation ist eine minimalinvasive Methode, die Dir helfen kann, Dein volles Haar zurückzugewinnen. Dabei werden Haarwurzeln aus dem Hinterkopf entnommen und in die lichten Bereiche der Kopfhaut eingesetzt.
Nach etwa 12 Monaten wachsen die Haare wie gewohnt und sind kaum von den ursprünglichen Haaren zu unterscheiden. Das Ergebnis ist dauerhaft.
Bevor Du Dich für eine Haarverpflanzung entscheidest, ist eine gründliche und persönliche Beratung unverzichtbar. In einem solchen Gespräch wird genau geprüft, inwieweit eine Haarbehandlung für Deine Situation geeignet ist.
So kannst Du sicher sein, dass alle Deine Fragen beantwortet werden und Du die bestmögliche Entscheidung triffst.
Fazit: Haarverlust in der Stillzeit – oft normal und gut behandelbar
Haarausfall in der Stillzeit ist für viele Frauen ein Thema, das oft Sorgen bereitet. Doch in den meisten Fällen ist er nur vorübergehend und reguliert sich von selbst, sobald Deine Hormone kein Chaos mehr stiften.
Eine ausgewogene Ernährung, sanfte Pflege und ein bisschen Geduld können dazu beitragen, den Haarzyklus wieder in den Griff zu bekommen.
Falls er jedoch länger anhält oder sich bleibende kahle Stellen bilden, gibt es moderne Lösungen wie die Haartransplantation, die Dir helfen können, wieder zu vollem und dichtem Haar zurückzukehren.
FAQ: Haarausfall und Stillzeit
Im Folgenden findest Du Antworten auf verschiedene Fragen, die sich mit dem Thema Verlust der Haare in der Stillzeit beschäftigen.
Kann ich während der Schwangerschaft Haarausfall bekommen?
Ja, auch während der Schwangerschaft kann es dazu kommen, allerdings eher selten. In den meisten Fällen wird das Haar durch die hormonellen Veränderungen voller und kräftiger.
Kann eine ausgewogene Ernährung Haarverlust nach der Geburt verhindern?
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann helfen, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen und dadurch das Haarwachstum zu unterstützen. Allerdings kann sie den hormonell bedingten Ausfall nach der Geburt nicht vollständig verhindern.
Können Stillhormone das Haarwachstum beeinflussen?
Die während der Stillzeit vermehrt ausgeschütteten Hormone wie Prolaktin haben keinen direkten Einfluss auf das Haarwachstum. Der Haarausfall ist eher auf den nach der Geburt sinkenden Östrogenspiegel zurückzuführen.
Sollte ich spezielle Shampoos oder Haarpflegeprodukte verwenden?
Es gibt Shampoos und Haarpflegeprodukte, die das Haar kräftigen und ihm mehr Volumen verleihen können. Sie können helfen, das Haar gesünder aussehen zu lassen, beeinflussen jedoch nicht das hormonell bedingte Ausfallen der Haare.
Hilft es, die Haare kürzer zu schneiden?
Ein kürzerer Haarschnitt kann das Erscheinungsbild des dünner werdenden Haares verbessern. Viele Frauen empfinden eine kürzere Frisur als pflegeleichter und optisch voluminöser.