Eine Frau betrachtet skeptisch ihre Haare und zieht lose Haare raus

Haarausfall in den Wechseljahren: Ursachen und Behandlung

Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und Schlafprobleme – das sind die typischen Symptome in der Menopause. Als würden diese Beschwerden nicht schon reichen, leiden viele Frauen in den Wechseljahren auch unter Haarausfall

Das Haar wird dünner und der Scheitel wirkt plötzlich breiter als noch vor ein paar Monaten. 

Der Zopf war schon mal voluminöser, doch mittlerweile schimmert mehr von der Kopfhaut durch – Haarverlust durch hormonelle Veränderung ist leider keine Seltenheit. 

In diesem Artikel informieren wir Dich über die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und wie Du dem Ausfall Deiner Haare vorbeugen kannst. 

Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel

Wie verändert sich der Haarwuchs während der Wechseljahre?
Wie lange dauert der Haarausfall in der Menopause?
Ursachen von Haarausfall in den Wechseljahren
Symptome: Woran erkennst Du Haarausfall in den Wechseljahren?
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Fazit
FAQ

Wie verändert sich der Haarwuchs während der Wechseljahre?

Während der Menopause verändert sich Dein Haarwuchs auf natürliche Weise. Mit den Hormonveränderungen verändert sich auch die Aktivität der Haarfollikel und die Kopfhaut reagiert empfindlicher. 

Der natürliche Haarwuchs durchläuft einen Zyklus aus Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase und wird von den Hormonen Östrogen und Progesteron beeinflusst – sie schützen die Haarwurzeln und fördern gesundes Wachstum. 

In den Wechseljahren gerät dieser Rhythmus jedoch aus dem Gleichgewicht. Die Wachstumsphase verkürzt sich, sodass die Haarfollikel nicht mehr so lange und kräftig nachwachsen können und vorzeitig in die Ruhephase gelangen.

Warum werden Haare während der Wechseljahre empfindlicher?

Die Haarfollikel geraten in der Menopause unter Stress. Der sinkende Östrogenspiegel und der Anstieg von Dihydrotestosteron (DHT) lassen die Follikel schrumpfen. Dadurch werden die Haare dünner und fallen schließlich aus. 

Auch der Rückgang von Progesteron spielt eine Rolle. Dieses Hormon schützt die Kopfhaut vor Entzündungen und hält sie gesund. 

Ohne ausreichend Progesteron wird die Kopfhaut trockener und empfindlicher, was zu Juckreiz, Rötungen oder Spannungsgefühlen führen kann. Diese Veränderungen machen die Haare insgesamt anfälliger für Schäden.

Hinzu kommt, dass die Durchblutung der Kopfhaut oft abnimmt. Die Haarfollikel erhalten weniger Sauerstoff und Nährstoffe, was ihre Funktion zusätzlich beeinträchtigt.

Wie lange dauert der Haarausfall in der Menopause?

Eine Frau sitzt bedrückt auf dem Boden und fasst sich mit beiden Händen an den Kopf

Der Körper reagiert auf jede Situation individuell und die Dauer der Veränderungen ist von Frau zu Frau unterschiedlich. In der Regel sind die Beschwerden in den ersten ein bis zwei Jahren am stärksten, da Dein Körper sich an die hormonellen Veränderungen anpasst. 

In dieser Phase können die Haare deutlich dünner werden, und der Haarverlust kann spürbar zunehmen.

Nach etwa drei bis fünf Jahren pendelt sich der Hormonhaushalt oft ein und der Haarschwund kann wieder nachlassen. Bei einigen Frauen stabilisiert sich der Zustand, während andere weiterhin mit dünner werdendem Haar zu kämpfen haben. 

Wichtig zu wissen ist, dass der Prozess nicht dauerhaft sein muss. Mit der richtigen Behandlung und Pflege kannst Du den Haarausfall verlangsamen und Deinem Haar helfen, sich zu erholen.

Ab wann sollte man sich Sorgen machen?

Wenn Du feststellst, dass der Haarverlust kontinuierlich zunimmt oder sich kahle Stellen deutlich vergrößern, solltest Du das ernst nehmen. 

Achte auch auf Anzeichen wie gereizte Kopfhaut oder Schmerzen, die auf eine intensivere Problematik hinweisen können.

In solchen Fällen ist es ratsam, frühzeitig einen Facharzt aufzusuchen. Eine rechtzeitige Untersuchung kann helfen, den Ursachen auf den Grund zu gehen und passende Maßnahmen einzuleiten.

Ursachen von Haarausfall in den Wechseljahren

Die Hauptursache für den Haarverlust sind die hormonellen Veränderungen. Deine Haarfollikel kommen vorzeitig in die Ruhephase, die Haarwurzeln werden weniger stark stimuliert und fallen schließlich aus. 

Aber auch Stress, zu wenig Schlaf oder Nährstoffmängel können den Verlust verstärken. Dein Lebensstil und Nährstoffhaushalt spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle:

  • Vitamin-D-Mangel: Ohne genug Vitamin D können die Haarwurzeln nicht optimal arbeiten.
  • Eisenmangel: Eisen ist notwendig für die Sauerstoffversorgung der Kopfhaut.
  • Haarausfall durch Stress: Cortisol hemmt das Haarwachstum und verstärkt Entzündungen.
  • Schlechte Durchblutung: Rauchen oder Bewegungsmangel reduzieren die Nährstoffversorgung der Haarfollikel.

Die Rolle von Dihydrotestosteron beim Haarverlust

Durch die hormonellen Veränderungen kommt es in Deinem Körper vermehrt zur Bildung von Dihydrotestosteron. DHT ist ein Hormon, welches aus Testosteron hergestellt wird und auch in geringen Mengen weiblichen Körper vorkommt. 

Wenn DHT in zu hoher Konzentration vorhanden ist, schrumpfen die Follikel und das Haar wird dünner. 

Auch genetische Faktoren wie die Androgenetische Alopezie können den Haarausfall verstärken. Manche Betroffenen haben eine erbliche Veranlagung, die den natürlichen Verlust begünstigt. So entsteht oft ein Mix aus hormonellen und erblich bedingten Ursachen, der zu sichtbarem Ausfall der Haare führt.

Symptome: Woran erkennst Du Haarausfall in den Wechseljahren?

Eine Frau mit breitem Scheitel und lichtem Haaransatz

Veränderungen an den Haaren fallen oft bei alltäglichen Dingen auf – Haare kämmen, waschen oder föhnen. Der Haarschwund wird immer mehr und die lichten Stellen an der Kopfhaut werden deutlicher. 

Es ist normal, dass wir pro Tag bis zu 100 Haare verlieren.

Häufig erkennst Du den Haarverlust am Scheitel oder an der Stirn. Auch weniger Volumen und sprödes, trockenes Haar können auf menopausale Veränderungen hindeuten. 

Achte besonders auf folgende Anzeichen:

  • Dünner werdendes Haar
  • Veränderungen an der Kopfhaut
  • Deutlich vermehrter Verlust der Haare 

Können kahle Stellen Anzeichen für Haarausfall sein?

Anders als bei altersbedingtem Verlust der Haare entstehen bei hormonellen Störungen oft lokal begrenzte Lücken an der Kopfhaut. 

Während vereinzelte lichte Bereiche am Hinterkopf oder um die Schläfen herum häufig vorkommen, können sich bei starkem hormonellem Ungleichgewicht auch runde, kahle Stellen bilden

Diese Stellen können entstehen, wenn die Haarfollikel durch DHT so stark geschädigt werden, dass sie vorübergehend oder dauerhaft kein Haar mehr produzieren.

Achte auch auf Begleitsymptome wie Juckreiz, Rötungen oder eine fettige Kopfhaut, die auf Entzündungen der Haarfollikel hindeuten. 

Wichtig: Kahle Stellen können auch auf eine Autoimmunerkrankung hindeuten. Alopecia Areata, bekannt als kreisrunder Haarausfall, sorgt ebenfalls für kahle Stellen am Kopf. 

Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

Es gibt verschiedene Ansätze, die Dir helfen können, Deinen Haarwuchs zu unterstützen.  Wichtig ist, dass Du eine individuelle Beratung in Anspruch nimmst. 

Auch wenn wir nicht immer kontrollieren können, wie das Haar auf die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre reagiert, gibt es Wege, die Haarwurzeln zu stärken und den Verlust zu verlangsamen.

  • Minoxidil fördert die Durchblutung der Kopfhaut und regt so die Haarfollikel an. Dadurch kann die Wachstumsphase der Haare verlängert werden. Der Effekt hält so lange an, wie Du das Tonikum anwendest.
  • Hormonersatztherapien können das Haarwachstum unterstützen, indem sie den Hormonspiegel im Körper regulieren und den sinkenden Östrogenspiegel in der Menopause ausgleichen.
  • Innovative Ansätze wie die Lasertherapie regt die Haarfollikel gezielt zur Regeneration an. Eine weitere Möglichkeit ist die PRP-Therapie, bei der Dein Eigenblut genutzt wird, um das Haarwachstum zu fördern.
  • Phytoöstrogene können menopausale Beschwerden lindern. Sie kommen natürlicherweise in Linsen, Soja oder in verschiedenen Gemüse vor. Die pflanzlichen Östrogene gibt es auch als Nahrungsergänzungsmittel.  
  • Haartransplantationen können bei starkem Haarausfall mit kahlen Stellen eine geeignete Option sein. Sie ist die einzige dauerhafte Lösung gegen den Haarverlust. 

Ist eine Haartransplantation eine Lösung?

Eine Haartransplantation ist eine effektive und die einzige dauerhafte Methode, um Haarausfall in den Wechseljahren zu behandeln. 

Dabei werden gesunde Haarfollikel aus einem Bereich der Kopfhaut entnommen und in die lichten oder kahlen Stellen verpflanzt. Die Haarfollikel sind in diesem Bereich resistent gegen das Hormon DHT, weshalb sie nach dem implantieren nicht wieder ausfallen. 

Die transplantierten Haare wachsen anschließend wie gewohnt nach und sind kaum von den ursprünglichen Haaren zu unterscheiden.

Lasse Dich vorab umfassend beraten, um sicherzustellen, dass die Methoden für Deine individuellen Bedürfnisse geeignet sind. 

Kostenlose Haaranalyse starten!

So kannst Du dem Haarverlust vorbeugen

Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst, Gemüse und Eiweiß kann nicht nur Dein allgemeines Wohlbefinden unterstützen, sondern auch das Haarwachstum. 

Wir zeigen Dir weitere Möglichkeiten, wie Du dem Haarschwund in den Wechseljahren vorbeugen kannst:

  • Optimale Pflege: Verwende sanftes Shampoo und vermeide übermäßige Hitze und starkes Styling um Deine Haare nicht zusätzlich zu belasten
  • Ergänzende Nährstoffe: Eisen, Zink, Biotin und Vitamin C sind essentiell für gesunde Haarfollikel und ein starkes Haarwachstum. Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen reduzieren und deine Kopfhaut unterstützen
  • Natürliche Alternativen wie Koffein regt die Kopfhaut an und fördert die Durchblutung. Rosmarinöl kann ebenfalls die Kopfhaut stimulieren und das Haarwachstum fördern.
  • Lifestyle-Anpassungen und Stressabbau senken den Cortisolspiegel, der das Haarwachstum hemmt. Ausreichend Schlaf und Bewegung können die Regeneration der Haarfollikel unterstützen. 

Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen mit sich – und während einige Methoden helfen können, den Haarwuchs zu unterstützen, bleibt die Reaktion der Haare auf die hormonellen Umstellungen oft unvorhersehbar.

Jede Maßnahme ist ein Schritt in die richtige Richtung und mit der richtigen Unterstützung kannst Du den Prozess positiv beeinflussen.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine Phase, die nicht nur den Körper, sondern auch das Haar vor Herausforderungen stellt. Der sinkende Östrogenspiegel, der Anstieg von DHT und die empfindliche Kopfhaut können dazu führen, dass die Haare dünner werden und ausfallen. 

Mit der richtigen Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und gezielten Behandlungen wie Minoxidil, Hormontherapien oder natürlichen Alternativen kannst Du Deine Haarwurzeln stärken und den Haarausfall verlangsamen. 

Wenn der Haarverlust schon fortgeschritten ist, kann eine Haartransplantation Dein Haarbild und Dein Selbstbewusstsein wiederherstellen.

Wichtig ist, frühzeitig zu handeln und die Warnsignale wie vermehrten Haarverlust oder kahle Stellen ernst zu nehmen.

FAQ

Hier findest Du Antworten auf einige Fragen, die viele Frauen in den Wechseljahren beschäftigen.

Kann Stress den Haarausfall während der Wechseljahre verstärken?

Stress kann den Hormonhaushalt zusätzlich belasten und den Haarverlust begünstigen. Entspannungsübungen und regelmäßige Bewegung können hier unterstützend wirken.

Kann ich Haarausfall in den Wechseljahren mit einer Ernährungsumstellung stoppen?

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Eisen, Zink, Biotin und Vitamin C kann das Haarwachstum fördern, aber allein reicht sie oft nicht aus, um hormonell bedingten Haarausfall zu stoppen.

Wie erkennst ich, ob mein Haarausfall normal ist oder behandlungsbedürftig wird?

Achte darauf, ob sich der Haarverlust stetig verstärkt, ob sich kahle Stellen bilden oder ob Begleitsymptome wie Juckreiz und Rötungen auftreten. Bei Zweifeln ist es sinnvoll, frühzeitig einen Facharzt zu konsultieren.

Kann Haarausfall in den Wechseljahren auch wieder von alleine aufhören?

In einigen Fällen stabilisiert sich der Haarausfall, sobald sich der Hormonhaushalt nach den Wechseljahren eingependelt hat. Allerdings ist es ratsam, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die Haarfollikel zu stärken und den Prozess zu unterstützen.

Hilft eine Haartransplantation bei hormonell bedingten Haarausfall?

Eine Haartransplantation kann bei starkem Haarausfall eine Option sein. Wenn die Haarfollikel nachhaltig geschädigt sind und nicht mehr nachwachsen, ist eine Haarverpflanzung die einzige dauerhafte Lösung.