Schwitzen nach einer Haartransplantation

Schwitzen nach einer Haartransplantation – was gilt es zu beachten?

Nach einer Haartransplantation gilt besondere Vorsicht, denn die Kopfhaut ist empfindlich und gereizt. Der Arzt in der Haarklinik wird Ihnen daher eine Reihe von Verhaltensmaßnahmen empfehlen.

Sie werden sicher auch hören, dass Schwitzen nach einer Haartransplantation nicht so gut ist. Doch was passiert dabei und in welchen Situationen sollten Sie besonders aufpassen? Dieser Ratgeber erläutert das Thema umfassend.

Ein kurzes Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel


Schwitzen nach einer Haartransplantation: Was passiert?
Was ist Schweiß überhaupt?
Welche Funktion hat Schwitzen für den Körper?
Nicht nur Sport: Was Sie sonst noch ins Schwitzen bringen könnte
Wie lange nicht schwitzen nach der Haartransplantation?
Fazit: Vermeiden Sie Schwitzen nach der Haartransplantation

Schwitzen nach einer Haartransplantation: Was passiert?

Die Haartransplantation ist, verglichen mit anderen Operationen, allgemein wenig riskant. Damit der Heilungsprozess optimal verläuft und das Endergebnis nach zwölf Monaten rundum zufriedenstellend ist und der Traum vom vollen Haar wahr wird, sollten Sie nach dem Eingriff jedoch einiges beachten.

Die Nachsorge spielt eine entscheidende Rolle. Schwitzen nach einer Haartransplantation birgt das Risiko, dass der Erfolg der Verpflanzung gefährdet wird. Der Schweiß kann das Anwachsen der Transplantate beeinträchtigen.

Die Wundkrusten, die sie schützen sollen, weichen auf. Dadurch besteht das Risiko, dass Bakterien eindringen. Durch Schwitzen oder verschmutzte Haare werden schlimmstenfalls Infektionen verursacht.

Allgemein erschwert dies die Abheilung deutlich. Zu guter Letzt beeinträchtigt es die Haarimplantation erheblich, denn die Haarfollikel können durch eine Entzündung absterben und die neu eingesetzten Haare ausfallen.

Ohne Schweißbildung hingegen erfolgt eine schnelle Heilung. Vermeiden Sie daher Schwitzen nach einer Haartransplantation.

Was ist Schweiß überhaupt?

Als Schweiß wird der Ausstoß eines klaren und dünnflüssigen Körpersekrets aus den Schweißdrüsen bezeichnet. Er besteht zu rund 99 Prozent aus Wasser. Dazu kommt ein geringer Salzgehalt.

Daneben setzt sich Schweiß aus weiteren Substanzen zusammen, zum Beispiel Harnstoff, Harnsäure, Amino- und Fettsäuren, Ammoniak, Elektrolyte, Milchsäure, Zucker und Ascorbinsäure. Es gibt ekkrinen und apokrinen Schweiß.

Letzterer ist über den gesamten Körper verteilt. Er ist, anders als der apokrine Schweiß, eher geruchsneutral. Apokrine Schweißdrüsen befinden sich im Achsel-, Genital- und Brustwarzenbereich. Sie sondern ein eher milchiges und fast pH-neutrales Sekret ab.

Welche Funktion hat Schwitzen für den Körper?

  • Körpertemperatur regulieren
  • Krankheitserreger abwehren
  • Körper entgiften

Regulierung der Körpertemperatur

Schwitzen reguliert die Körpertemperatur, auch bei schwankenden Umgebungstemperaturen. Dies ist unverzichtbar für die Funktionstüchtigkeit der verschiedensten Organe. Verdunstet der Schweiß, wird Ihrer Haut Wärme entzogen.

Er hat somit eine kühlende Wirkung. Dies erklärt das übermäßige Schwitzen im Sommer. Die wichtigste Funktion von Schweiß ist letztendlich, die Körpertemperatur immer gleichmäßig bei circa 37 Grad zu halten.

Abwehren von Mikroorganismen

Schweiß ist leicht sauer. Schwitzen hält daher den Säureschutzmantel der Haut im Gleichgewicht, wodurch sich nicht so viele Bakterien, Pilze und andere gesundheitsschädliche Mikroorganismen auf der Haut befinden.

Der Schweiß hält die Keime davon ab, in Ihren Körper einzudringen, denn sie können im sauren Milieu nicht so gut überleben und sich nicht vermehren. Daher wird auch vor übertriebener Körperpflege abgeraten.

Entgiftung

Über den Schweiß werden Giftstoffe ausgeschieden: Der Körper entsorgt Abfallprodukte der Leber und Niere, aber auch von Arzneimitteln. Schweiß leitet zudem unerwünschte Gifte wie Alkohol aus dem Körper.

Nicht nur Sport: Was Sie sonst noch ins Schwitzen bringen könnte

Wir schwitzen nicht nur beim Sport. Gerade im Sommer geraten wir schnell in einen schweißgebadeten Zustand. Diesen gilt es zu verhindern.

Sonne, Sauna und Solarium

Meiden Sie in den ersten Tagen danach die Sonne, um ein vermehrtes Schwitzen nach einer Haartransplantation zu vermeiden. Durch die UV-Strahlung werden die Haarwurzeln geschädigt und sterben ab, sodass keine neuen Haare gebildet werden können.

Sie dürfen ab dem fünften Tag mit einem schützenden, leichten Hut in die Sonne. Sauna und Solarium sind ebenso tabu. Neben dem Schweiß können auch die hohen Temperaturen das Ergebnis der Haartransplantation beeinträchtigen.

Viel Wasser trinken

Trinken Sie bei Hitze ausreichend Wasser, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Es sollte nicht kalt sein, denn der Körper muss sonst mehr Energie aufbringen, um es auf eine optimale Temperatur zu bringen. Dadurch werden Sie noch mehr schwitzen. Getränke in Zimmertemperatur sind besser.

Körperliche Anstrengung wie Sport und Geschlechtsverkehr

Verzichten Sie einige Zeit auf Sport und andere körperliche Anstrengungen. Das Gleiche kann für eine schweißtreibende berufliche Tätigkeit gelten. Verzichten Sie anfangs auch auf Geschlechtsverkehr.

Unpassende Kleidung

Falsche Kleidung begünstigt ebenso Schwitzen. Dies gilt vor allem für synthetische Materialien wie Polyester oder Acryl. Zudem ist diese Kleidung der optimale Nährboden für Bakterien. Besser eignen sich luftdurchlässige Kleidungsstücke aus natürlichen, kühlenden Materialien, beispielsweise Baumwolle oder Leinen.

Scharfes Essen

Lebensmittel beeinflussen die Schweißproduktion ebenfalls. Vor allem scharfes Essen mit Pfeffer, Chili und Co regt sie erheblich an. Der Grund ist das enthaltene Capsaicin, das eine Hitzereaktion auslöst.
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Wie lange nicht schwitzen nach der Haartransplantation?

Wann vermehrter Schweiß das Ergebnis der Haarverpflanzung nicht mehr gefährden kann, variiert individuell.

Allgemein sind die ersten sechs Wochen nach der Haarimplantation entscheidend. In diesem Zeitraum sollten Sie besonders vorsichtig sein, was das Schwitzen nach der Transplantation anbelangt.

Wenn der Heilungsprozess gut verläuft, können Sie in der Regel nach zwei Wochen mit leichten Sportarten beginnen, beispielsweise wie langsames Laufen oder Nordic Walking, möglichst ohne großartig zu schwitzen.

Nach vier Wochen können Sie Kraftsport und nach sechs Wochen Rad fahren. Ballsportarten sind erst nach rund drei Monaten möglich. Grundsätzlich ist die Absprache mit Ihrem Arzt wichtig. Halten Sie sich an seine Empfehlungen.

Fazit: Vermeiden Sie Schwitzen nach der Haartransplantation

Der Körper produziert Schweiß, um die Haut feucht zu halten, die Körpertemperatur zu stabilisieren, den Säureschutzmantel aufrechtzuerhalten und Keime abzuwehren. Das Schwitzen ist demnach wichtig und ein unverzichtbarer Schutzmechanismus des Körpers.

Doch Schwitzen nach einer Haartransplantation ist kurz nach dem Eingriff ungünstig, denn es kann den Heilungsprozess und das Endergebnis beeinträchtigen. Es kommt durch vermehrte Schweißbildung schlimmstenfalls zu Infektionen, wenn die Wunden mit dem Schweiß in Berührung kommen.

Dabei gibt es verschiedene Risikofaktoren wie Sport oder andere körperliche Anstrengungen, Sonne, Solarium oder scharfes Essen, die das Schwitzen fördern und in den ersten Wochen nach der Eigenhaarverpflanzung demnach zu meiden sind.

Nach drei Monaten werden Sie bereits die ersten Fortschritte auf dem Kopf feststellen und nach einem Jahr etwa ist der Prozess der Haarverpflanzung abgeschlossen: Ihr Haupthaar ist verdichtet und kahle Stellen sind überdeckt. Die Geduld lohnt sich daher.